Höher, schwerer, breiter geht es zu beim Fehmarn Sommerturnier. Das erste S-Springen des Wochenendes auf der Ostseeinsel Fehmarn gewann der erst 22-jährige Robin Naeve aus Ehlersdorf mit der Tochter eines weltberühmten Vaters. Casalla R heißt die neun Jahre alte Holsteiner Stute, die seit einem Jahr ihre Box in Ehlersdorf hat und eines überhaupt nicht mag: Regen. Insofern waren die Vorzeichen nicht günstig für einen Sieg in Burg auf Fehmarn, aber dank zügiger Runde in 58,21 Sekunden und ohne Fehler für Naeve/ Casalla R war sogar die Ehrenrunde vor dem erneuten Regenschauer am Abend fertig.
“Sie ist klein, hat aber ein riesengroßes Herz und ist ein sehr sehr liebes Pferd”, findet Robin Naeve, der nach seiner längeren Stippvisite bei Ex-Weltmeister Jos Lansink nun wieder zuhause im Betrieb seines Vaters Jörg Naeve in Ehlersdorf ist. “Aber bei zu viel Wind und Regen brauchen wir gar nicht versuchen, sie auf die Koppel zu bringen, sie hält dann gar nichts von frischer Luft. So ein Pferd hab ich wirklich noch nie gehabt.” Die kleine Casalla R ließ routinierte Pferde wie Contonio mit dem Dänen Matthias Norhaeden Johannsen oder Armata mit Inga Czwalina (Fehmarn) hinter sich. Auch Carsten-Otto Nagel (Wedel) und Nisse Lüneburg (Hetlingen), beide mehrmalige Derbysieger, reihten sich mit La Conga und Look at Me R hinter dem jungen Robin Naeve ein. Der hat seine Pferde bei Hinnerk Köhlbrandt einquartiert und erspart sich damit die Hin- und Herfahrerei bis nach Ehlersdorf. Ab Samstag kommen auch Vater Jörg Naeve und dessen Lebensgefährtin Miriam Schneider zum Fehmarn Sommerturnier.
Dort geht es am Samstag im Preis der Holsteiner Masters um eine Springprüfung Kl. S** und um das Finale des Schleswig-Holstein Nachwuchs-Championats Springen für die Junioren und Children. Ohne Fehmarns Turnierinitiative wäre es deutlich schwieriger geworden, den Nachwuchsreiterinnen und -reitern dieses Saisonhöhepunkt zu ermöglichen.
Das Turnier ist in Burg auf Fehmarn schon lange kein Geheimtipp mehr. Vereinzelt fragen Urlauber denn doch mal nach, ob man wohl zuschauen könne, doch die Veranstalter bleiben ihrer Linie treu und erklären die Situation. Immerhin darf der Fehmarnsche RRV hoffen, im Jahr 2021 wieder ein großes Fehmarn-Pferde-Festival veranstalten zu dürfen.