Ursprünglich für das erste Oktoberwochenende 2020 war das Finale der Nationenpreisserie Springen des Weltreiterverbandes FEI in Barcelona geplant gewesen. Inzwischen gehört die spanische Region Katalonien aufgrund steigender Corona-Infektionszahlen aber wieder zu den Risikogebieten nach Definition des Robert-Koch-Instituts. Die FEI hat nun in Abstimmung mit dem spanischen Reiterverband sowie dem Ausrichter Real Club de Polo in Barcelona die Absage des Nationenpreisfinals beschlossen.
„Wir haben jedes Szenario geprüft, darunter auch die Möglichkeit, das Finale des Longines FEI-Nationenpreises der Springreiter hinter verschlossenen Türen ohne Zuschauer zu veranstalten, aber die Kombination aus der Situation in Katalonien und den anhaltenden internationalen Reisebeschränkungen hat dazu geführt, dass wir uns leider gemeinsam darauf einigen mussten, dass das diesjährige Finale in Barcelona leider nicht stattfinden kann, die Risiken sind einfach zu groß“, sagte FEI-Präsident Ingmar De Vos und ergänzte: „Als wir bereits im April Änderungen der Regeln für das Finale ankündigten, waren wir vorsichtig optimistisch, dass wir das Finale in Barcelona retten könnten, selbst wenn die Serie der Pandemie zum Opfer fallen würde, aber leider hat sich das als unmöglich erwiesen. Natürlich ist dies eine verheerende Nachricht für alle Beteiligten, nicht zuletzt für die Athleten, die hofften, beim Finale antreten zu können, für unsere Gastgeber in Barcelona und natürlich für unseren Top-Partner Longines, aber Gesundheit und Sicherheit müssen für uns an erster Stelle stehen. Obwohl wir jetzt alle sehr enttäuscht sind, freuen wir uns sehr darauf, zum Finale 2021 nach Barcelona zurückzukehren.“
Auch bei den deutschen Reitern ist die Enttäuschung über die Absage groß, wenn auch Verständnis für die Entscheidung des Organisationskomitees herrscht: „Das Nationenpreisfinale ist jedes Jahr ein Highlight und immer wieder ein schöner Abschluss der Freiluft-Saison. Nach der Absage fast aller großen internationalen Turniere und der Verschiebung der Olympischen Spiele blieb Barcelona für uns in diesem Jahr als eines der letzten großen Ziele übrig. Ich hatte mich sehr darauf gefreut, mit einer Mannschaft dort zu starten, deshalb ist die Enttäuschung natürlich sehr groß. Angesichts der Situation in Katalonien habe ich aber vollstes Verständnis für die Absage“, sagte Bundestrainer Otto Becker.
Nachdem bereits im Frühjahr alle Nationenpreise der Serie aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus abgesagt worden waren, hatte die FEI im April beschlossen, die Qualifikation für das Finale auszusetzen und alle zehn teilnehmenden Teams der Europa-Division 1 im Finale starten zu lassen, darunter auch Deutschland. Insgesamt wären 22 Nationen aus der ganzen Welt nach Barcelona gekommen. Die Europäische Reiterliche Vereinigung (EEF) gab im April bekannt, dass der Start der Longines EEF-Serie aufgrund der weltweiten Pandemie auf 2021 verschoben wurde. Infolgedessen wird es in diesem Jahr keinen Auf- und Abstieg geben, was bedeutet, dass die Division 1 in der Saison 2021 mit den gleichen zehn Mannschaften – Belgien, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Irland, Italien, den Niederlanden, Norwegen, der Schweiz und Schweden – starten wird.