Einiges, was bei der Hengstvorauswahl für die Westfälische Hauptkörung in der vergangenen Woche zu sehen war, hat den Westfälischen Verband aufgeschreckt. Das Freispringen wurde unterbrochen, als die Bewegungen von Junghengsten dabei alles andere als natürlich waren. Ohne massives Treiben ging da nichts.
Mit eindringlichen Worten haben sich deshalb Geschäftsführer Carsten Rotermund und der Kommissarische Zuchtleiter Thomas Münch an die Züchter und Aussteller gewandt. Man habe, sagte Thomas Münch, „in diesem Jahr Bilder gesehen, die wir uns so nicht gewünscht haben und die wir in Zukunft so nicht tolerieren können“. Die Kontrollen sollen verschärft und bei der Körung zusätzliche Stewards „hinter den Kulissen“ eingesetzt werden. Zusätzlich wird es in den Vorbereitungshallen „eine Überwachung mittels eines Kamera-Systems“ geben. „Wie bei den Springpferden wird auch bei den Dressurpferden der Hinterbein-Schutz verboten werden, um so Maßnahmen vorzubeugen, die unnatürliche Bewegungen hervorrufen.“
Die angedrohten Sanktionen für Aussteller bei nicht pferdegerechter Betreuung reichen bis zum Ausschluss. Man könne das, was zu Hause passiere, nicht kontrollieren. „Aber wir appellieren an alle“, sagte Thomas Münch, „uns keine Hengste mit unnatürlichem Bewegungsmuster beziehungsweise Freispringmanier zu präsentieren.“ Leider sei auch die Sattelkörung kein Allheilmittel. In der vergangenen Woche habe man auch „deutliche Ausbildungsdefizite unter dem Sattel feststellen“ müssen. „Wir wünschen uns ein Rückbesinnen auf die Werte der klassischen Reiterei.“