Deutscher Doppelsieg und ein Pferde-Adieu in Riad
Da stehen sie und lauschen ihrer Hymne: Philipp Weishaupt vor Daniel Deusser Foto: spring-reiter.de

Deutscher Doppelsieg und ein Pferde-Adieu in Riad

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Sie hieß zwar „Small Tour“, aber dahinter verbarg sich ein CSI5*-W über 1,45 m am Samstagnachmittag in Riad. Zehn Starter bewältigten den Umlauf fehlerfrei, darunter vier aus der saudi-arabischen Mannschaft. Das weckte Hoffnungen auf einen Heimsieg im Publikum.

Doch es kam anders. Als dritter Starter legte Julien Epaillard mit Alibi de la Roque (v. Mylord Carthago) wieder einmal eine Top-Zeit vor, doch unterwegs rollte eine Stange in den Sand. So wurde es für ihn Rang sechs.

Unmittelbar nach ihm kam Daniel Deusser auf Kiana van het Herdershof (v. Toulon) in die Arena. Sehr konzentriert nahm er vor allem die entscheidende Linkswendung nach der Zweifachen Kombination in Angriff, war etwas mehr als eine Sekunde langsamer als sein französischer Konkurrent – aber vor allem war er fehlerfrei geblieben. War das der Sieg?

Am Vormittag war er noch gemeinsam mit seinem Kumpel Philipp Weishaupt in weißen Turnierhosen am Rande des Talkessels auf einen Gipfel geklettert, doch das bremste den Riesenbecker so wenig wie die Bodenprobe am Vortag: Optimal pilotierte Philipp Weishaupt Asathir (v. Diamant de Semilly) durch dieses Stechen und schnappte mit 12 Hundertstel Sekunden Vorsprung dem Weltranglisten-Dritten den Sieg noch weg.

Als letzter Starter versuchte der saudi-arabische Top-Reiter Khaled Abdulrahman Almobty die goldene Schleife doch noch im Lande zu halten. Seine Partnerin Dona Evita (v. Darco) kämpfte mit – aber es wurde Rang drei.

Unmittelbar danach kam, bevor es zur Siegerehrung ging, erst einmal eine ganz andere emotionale Zeremonie: Almobty sprang ab, löste alles Zaumzeug, nahm den Sattel ab und legte seinem Pferd eine Paradedecke auf: Mit 17 Jahren verabschiedete er seine langjährige Erfolgspartnerin mit einer Dankesrede in den Ruhestand, in ein Leben ohne Turniere, nur mit Weidegang.

Dann erst gab es die Siegerehrung und die Ehrenrunde. Und was spielten die Gastgeber dazu laut und unüberhörbar: Simply the Best!

Das komplette Ergebnis hier