Prävention von sexualisierter Gewalt: FN richtet Betroffenenrat ein
Prävention von sexualisierter Gewalt: FN richtet Betroffenenrat ein Foto: spring-reiter.de

Prävention von sexualisierter Gewalt: FN richtet Betroffenenrat ein

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Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) bittet Betroffene, die im Zusammenhang mit dem Pferdesport sexualisierte Gewalt erlitten haben, um ihre Unterstützung. Mit einem Betroffenenrat will der Verband seine Maßnahmen zur Prävention von sexualisierter Gewalt in diesem Jahr ergänzen. „Die Expertise Betroffener hilft uns enorm in der Prävention, Intervention und Aufarbeitung vergangener Fälle sexualisierter Gewalt im Pferdesport“, sagt FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach. „Deshalb bitten wir Sie, uns dabei zu helfen, den Pferdesport für Mädchen und Jungen noch sicherer zu gestalten.“

Bei der Einrichtung dieses ehrenamtlichen Gremiums hat die FN sich Hilfe bei dem international agierenden Verein gegen sexuellen Kindesmissbrauch Innocence in Danger e.V. (IID) geholt. Namentlich bei Julia von Weiler, die über entsprechende Erfahrung verfügt, da sie bereits dem Auswahlgremium des Betroffenenrats des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung (UBSKM) angehörte. „Ich unterstütze die FN sehr gerne bei diesem wichtigen Vorhaben. Sie ist der erste Sportfachverband, der diesen Schritt geht. Ich hoffe, andere Sportverbände nehmen sich ein Beispiel. Der Blick Betroffener ist enorm wichtig“, so von Weiler.

Ihren Blick können Betroffene über den Betroffenenrat einbringen. Das ehrenamtliche Gremium berät die FN im Bereich Prävention von sexualisierter Gewalt. Gemeinsame Sitzungen finden etwa zwei Mal jährlich statt. Hierfür werden Reisekosten erstattet. Die Geschäftsstelle der FN unterstützt den Betroffenenrat auf Wunsch in organisatorischen Fragen bei der Vor- und Nachbereitung der Sitzungen.

Bis zu zehn Mitglieder werden für die Dauer von vier Jahren in den Betroffenenrat berufen durch ein Auswahlgremium bestehend aus von der FN und Innocence in Danger benannten Persönlichkeiten. Das Mindestalter für die Mitgliedschaft beträgt 18 Jahre. Bei der Besetzung des Betroffenenrats wird darauf geachtet, dass Personen ausgewählt werden, die in möglichst unterschiedlichen Kontexten im Pferdesport (z.B. Leistungssport, Breitensport, Pferdezucht, Turnierveranstaltungen, Therapeutisches Reiten, etc.) von sexuellen Übergriffen betroffen waren. Der Betroffenenrat soll möglichst gendergerecht besetzt sein.

Wer im Betroffenenrat mitarbeiten möchte, kann sein Interesse bis zum 15.4.2021 bei Innocence in Danger bekunden. „Wir hoffen, dass Betroffene den Mut fassen, sich zu melden. Selbstverständlich werden die Interessensbekundungen und die damit verbundenen Daten vertraulich behandelt“, sagt Maria Schierhölter-Otte, Leiterin der Abteilung Jugend und Ansprechpartnerin für das Thema Prävention von sexualisierter Gewalt bei der FN. Die Interessensbekundungen sind per Post, per E-Mail oder Fax an Innocence in Danger e.V., Holtzendorffstrasse 3, 14057 Berlin, E-Mail: fn_betroffenenrat@innocenceindanger.de, Fax: +49 (0)30 – 3300 75 48 zu richten. Ausführliche Informationen zum Betroffenenrat und das Formular zur Interessensbekundung finden sich auf der FN-Homepage im Bereich Schutz vor sexualisierter Gewalt.

Gemeinsam mit dem DOSB und seinen Mitgliedsorganisationen setzt sich die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) gegen sexualisierte Gewalt im Sport ein. Die körperliche und emotionale Nähe, die im Sport entstehen kann und in keinem anderen Zusammenhang ähnlichen Stellenwert findet, birgt Gefahren sexualisierter Übergriffe. Eine Kultur der Aufmerksamkeit und des Handelns Verantwortlicher muss dazu beitragen, Betroffene zum Reden zu ermutigen, potentielle Täter abzuschrecken und ein Klima zu schaffen, das Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Sport vor sexualisierter Gewalt schützt. In den letzten zehn Jahren hat die FN eine Reihe von Maßnahmen zur Prävention von sexualisierter Gewalt im Pferdesport ergriffen, beginnend bei der Verankerung von Präventionsmaßnahmen in den Verbandsstrukturen bis hin zu Hilfsangeboten für Betroffene. (fn-press)