Die Zukunft entscheidet sich gerade eher im Verborgenen, aber in optimaler Umgebung: Wird der zehnjährige SF-Hengst Bingo Ste Hermelle (Number One D’iso x Diamant de Semilly) unter dem Sattel eines der besten Reiter der Welt auf Vier- und Fünf-Sterne-Niveau um höchstdotierte Siege springen und damit auch automatisch zum begehrten Vererber – oder nicht? Der Stall Stephex hat den vielversprechenden Fuchs vor kurzem in Mexiko gekauft, nach Wellington bringen lassen – und dort probiert jetzt Daniel Deusser aus, ob es eine gemeinsame Zukunft geben wird.
Gegenüber spring-reiter.de erzählt der Weltranglisten-Dritte, dass noch alles offen sei. „Das Pferd kam tatsächlich aus Mexiko, gestern war meine erste Runde mit ihm. Ob das Pferd bei mir bleibt oder nicht, kann ich jetzt noch nicht sagen.“
Während das Hauptaugenmerk der Beobachter auf den großen Springen in der Traumanlage von Wellington liegt, war diese erste Turnierrunde von Daniel Deusser und Bingo Ste Hermelle ein 1,35 m-Springen um ein Gesamt-Preisgeld von 2.500 Euro. Nein, gewonnen haben sie nicht, auch nichts von dem Preisgeld abbekommen. Aber es war eine fehlerfreie Runde, mit der ihre gemeinsame Zeit begann. Heute geht es ein Loch höher, über 1,40 m. Und diesmal wartet schon ein Gesamt-Preisgeld von 6.000 Euro.
Eigentlich dürfte eine solche Höhe kein Problem für den Fuchs-Hengst sein. Am 16. April 2011 in der belgischen Ecurie Sainte Hermelle auf die Welt gekommen, zeigte er früh seine besonderen Qualitäten als Springpferd. Der Niederländer Harrie Smolders, 2018 über mehrere Monate die Nummer eins der Weltrangliste, stellte ihn 2017 in Youngster Touren vor, unter anderem in Valkenswaard. Im Jahr 2018 wurde Bingo nach Mexiko verkauft und steigerte sich dort mit seinem Reiter Martin Alejandro Jimenez Valdivia, der aktuellen Nummer 544 der Weltrangliste, auf Platzierungen im Bereich von 1,50 m bis 1,55 m im CSI4*-Bereich. Zum letzten Mal Ende 2020 in Balvanera.
Mal sehen, was daraus wird. Daniel Deussers Chef Stephan Conter setzt offenbar Erwartungen in Bingo Ste Hermelle. Aber da muss ja auch noch die Chemie zwischen Pferd und Reiter stimmen.