Es waren harte Monate für die Reiter, die mit ihren Pferden normalerweise Wochenende für Wochenende Turniere besuchen. „Corona trifft alle, ganz egal, ob sie im Amateursport oder als Profis unterwegs sind“, sagen Malte Laub und Christian Ahlmann.
Malte Laub, Titelsponsor der “Laub Immobiliengruppe Deutsche Amateur Meisterschaften für Springen und Dressur“ ist selbst aktiver Turnierreiter. Der 50jährige übt sein Hobby Springreiten neben der Tätigkeit als erfolgreicher Immobilien-Unternehmer aus. Jetzt hat der gebürtige Schwabe mit Stammsitz in Chemnitz seit Monaten erstmals wieder die Gelegenheit, als aktiver Sportler Turnierluft zu schnuppern.
Christian Ahlmann, derzeit Nummer 13 der Weltrangliste, sollte eigentlich seit Monaten in der wichtigen Vorbereitungsphase vor den Olympischen Spielen in Tokio sein. Ihm ergeht es mit seinen Top-Pferden nicht anders als den Amateuren. „Corona hat unseren normalen Alltag total verändert,“ erläutert der 46 jährige dreifache Europameister und zweifache Mannschafts-Olympia-Bronze-Medaillengewinner, der mit den Pferden aus dem Gestüt Zangersheide weltweit erfolgreich unterwegs ist. „Wenn es überhaupt einen Vorteil gibt, dann der, dass man jetzt Dinge, die man fast aus den Augen verloren hat, wieder zu schätzen weiß.“
Wie schnell das auf Globalisierung ausgerichtete Turniersystem, das Jetten von einem zum anderen Kontinent innerhalb weniger Tage, die gewohnte Ausschüttung immenser Preisgelder bei den Turnieren in sich zusammenfallen können, haben die Pferdesportler wie alle anderen Branchen erlebt. Für Ahlmann, der eher zu den besonnenen Zeitgenossen gehört, rücken wieder Lebensumstände in den Vordergrund, die schon fast als altmodisch galten. „Ich würde mich gern um meinen Hof kümmern, meine Pferde in Schuss halten, züchten, ausbilden, Pferde an Kunden verkaufen, diese trainieren und schauen, dass alles rund läuft – und ich mit meiner Familie davon ordentlich leben kann.“
Dazu gehört für ihn, den Kontakt zu der Basis zu intensivieren und zu halten. Ganz konkret wollen die beiden Pferdesportler Ahlmann und Laub an einem Strang ziehen. Als Repräsentant der Amateursportler wünscht sich Malte Laub von dieser Zusammenarbeit einen Mehrwert für seine Kollegen und für sich. „Wir schauen zu den Profis wie Christian auf. Wenn einer der Topreiter uns bei einem Lehrgang unterstützt, uns Tipps beim Turniermanagement gibt oder auch beim einen oder anderen Turnier vorbeischaut, dann profitieren wir in hohem Maße,“ ist sich Malte Laub sicher. Und Christian Ahlmann weiß, dass auch er von den Amateuren profitieren kann. „Mein Stall braucht den Pferdehandel, das wurde in der jüngsten Vergangenheit mehr als deutlich. Denn wenn ein Jahr lang die Preisgelder wegbrechen, müssen wir Profireiter schauen, wie es weitergehen kann.“
Als win-win-Situation bezeichnen es Laub und Ahlmann, dass es ein vereinbartes Miteinander geben wird. „Wenn Christian Ahlmann sich bei uns Amateuren blicken lässt, dann gibt das einen enormen Schub für unseren Sport,“ sagt Malte Laub. Und Christian Ahlmann ergänzt: „Ich stehe gern zur Verfügung, wenn es darum geht, meine Reiterkollegen mal in einer kleinen Gruppe zu trainieren, mal eine Turnierhilfe zu geben. Das macht mir wirklich Spaß.“
Ob es bereits bei den Laub Immobiliengruppe Deutschen Amateur Meisterschaften von 24. bis 26. September klappen wird, steht allerdings in den Sternen. Ahlmann: „Zum jetzigen Zeitpunkt weiß keiner genau, wie der internationale Turnierkalender bis dahin aussehen wird.“ Sicher ist jedoch, dass Christian Ahlmann im Herbst einen Lehrgang geben wird, an dem die drei Bestplatzierten der Laub Immobiliengruppe Deutsche Amateur Meisterschaften eingeladen sind, auf Kosten des Titelsponsors.
Auch die Deutsche Reiterliche Vereinigung kann nur Vorteile daran erkennen, wenn die Reitsportler zusammenarbeiten. Der Generalsekretär des Verbandes, Soenke Lauterbach, sagt: „Wir begrüßen die Initiative von Christian Ahlmann und der Laub Immobiliengruppe, den Bestplatzierten der DAM ein Lehrgangs-Angebot zu machen. Profis und Amateure sind gleichermaßen wichtig für unseren Sport und können voneinander profitieren. Die einen von der Erfahrung und der Routine der Profis, die anderen von der Passion der Amateure, die vielen Profireitern direkt oder indirekt die Ausübung ihres Berufs überhaupt erst ermöglicht.“
Profis und Amateure – zusammen ist allen gedient, finden Malte Laub und Christian Ahlmann. Foto: Laub Immobiliengruppe