Es war der Höhepunkt nach zwölf Turnier-Wochen beim Winter Equestrian Festival in Wellington: Der mit 500.000 Dollar dotierte Rolex Grand Prix am Samstagmittag hielt viele Überraschungen parat. 41 Paare hatten sich für die prestigeträchtige Prüfung auf dem großen Derby Feld qualifiziert. Nicht so der erste Starter, Spencer Smith mit Quibelle (v. FRH Quaid). Die Nummer 100 der aktuellen FEI Weltrangliste war für Margie Goldstein Engle nachgerückt, die aus gesundheitlichen Gründen nicht starten konnte. Und der 25jährige nutzte seine Chance und lieferte gleich die erste Null-Runde des Tages ab. Doch was bei Smith für die Co-Kommentatorin Meredith Michaels-Beerbaum beinahe wie ein „walk in the park“ aussah, entpuppte sich als echte Herausforderung. Insbesondere eine Zweifache-Komination mit dem neuen Logo von Wellington International wurde zu einer häufigen Fehlerquelle, da sie aus einer sehr engen Wendung zu reiten war. Titelverteidiger Daniel Deusser und seine Killer Queen VDM (v. Eldorado vd Zeshoek) meisterten diese Klippe mit Bravour, doch dann kam es zu einem ganz leichten Netzroller an dem anschließenden orangefarbenen Oxer. 4 Fehlerpunkte. Schade.
„Nach dem Wassergraben kamen die Sprüngen alle sehr schnell. Offensichtlich zu schnell für mich, da habe ich zu langsam reagiert“, brachte es der Weltranglistenfünfte nach seiner Runde selbstkritisch, aber mit einem Lachen auf den Punkt. 10.000 Dollar Preisgeld gab es trotzdem noch für ihn. Und Daniel Deusser war nicht alleine, das gleiche Malheur passierte auch einem weiteren Top-Favoriten, Nayel Nassar mit Igor van de Wittemoere. (v. Cooper van de Heffink), ein zweiter Abwurf kam bei ihnen noch hinzu. Ebenfalls nicht fehlerfrei nach einem Stangenkontakt blieben der Olympia-Sieger Ben Maher und Ginger Blue (v. Plot Blue). Auch Philipp Weishaupt und Coby (v. Contagio) waren als vorletzte Starter im Umlauf bis zur Schlusslinie super im Parcours unterwegs. Bis dann doch noch zwei Stangen zu Boden gingen.
Am Ende lösten nur fünf Reiter das Ticket für das anschließende Stechen: Nach Spencer Smith, absolvierten auch Chloe Reid und Souper Shuttle (v. Stakkato), Ahlee Bond mit Karoline von Ballmore (v. Diarado), der Grand Prix Sieger vom letzten Wochenende in Ocala, Daniel Coyle mit Legacy (v. Chippendale Z), und Daniel Bluman mit Ladriano Z (v. Tailormade Lawito) den Umlauf ohne einen Fehler.
Die Doppel-Nullrunde sollte nur drei Reitern an diesem Samstag gelingen. Und auch dies war eine Überraschung: Die schnellste fehlerfreie Runde drehten die für Israel startende Ashlee Bond und Karoline von Ballmore. Ashlee Bond hatte die flinke Stute erst Anfang des Jahres von Nicola Philippaerts übernommen. Nach sagenhaften 44.09 Sekunden war das neue Dream-Team im Ziel. Uneinholbar für Landsmann Daniel Bluman, der nach 44.29 Sekunden über die Ziellinie galoppierte. Auf Platz drei nach einer weiteren fehlerfreie Runde sprangen Chloe Reid und ihre Souper Shuttle, sehr zur Freude ihrer Trainer Meredith Michaels-Beerbaum und Markus Beerbaum. Platz vier ging an Daniel Coyle vor Spencer Smith. Auf Platz sechs, mit nur einem Zeitfehler im Umlauf, landeten Zoe Conter und Davidoff de Lassus (v. Ugano Sitte).
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