War das ein Herzschlagfinale in Leipzig: 30 Starter waren in dem mit 750.000 Euro dotierten Longines FEI Jumping World Cup Final bei der Partner Pferd am Sonntagnachmittag an den Start gegangen. Doch am dritten und letzten Prüfungstag wurden die Karten noch einmal ganz neu gemischt. Über zwei Runden galt es, in dem Parcours über 1,60m möglichst alle Stangen oben zu lassen und keine Fehler zu machen. Da war schon Ausdauer und absolute Konzentration gefragt. In Führung hatte bis dahin der US-Amerikaner McLain Ward mit Contagious (v. Contagio) gelegen. Er galt auch bei vielen als der Favorit, aber es sollte ganz anders kommen.
Nur drei Paare absolvierten die zwei Weltcup Parcours am Ende mit Doppel-Null-Runden. David Will auf C Vier (v. Cardento) lieferte voll konzentriert zwei lupenreine Runden ab. Weil die beiden in der zweiten Prüfung am Freitag jedoch zwei Abwürfe hatten, belegten sie im Endergebnis Platz sechs. Für den Tagessieg in der Prüfung inklusive 51.000 Euro Preisgeld reichte es trotzdem.
Ebenfalls Doppel-Null blieben der Schwede Jens Fredricson mit Markan Cosmopolit (v. Cohiba). Das Paar sprang mit insgesamt acht Fehlerpunkten auf Platz drei. Ohne Fehl und Tadel blieb auch Martin Fuchs mit seinem Chaplin und nur fünf Strafpunkten aus allen vier Runden im Protokoll, dies sollte am Ende für den Sieg im Gesamtergebnis reichen. Denn seine ärgsten Konkurrenten blieben diesmal nicht ohne Fehler: Harrie Smolders hatte in Runde zwei mit Monaco (v. Cassini II) einen Abwurf und wurde somit Zweiter im Weltcup Finale. Der Favorit McLain Ward rutschte mit neun Strafpunkten auf Rang sieben ab.
Nicht nach Plan lief es auch für den dreifachen Weltcup-Sieger Marcus Ehning an diesem Tag. Mit Calanda (v. Calido) gingen ungewöhnliche drei Stangen zu Boden, so dass der Meister im Springsattel in der zweiten Runde gar nicht mehr an den Start ging. Auch Christian Kukuk und Checker (v. Comme il Faut) werden ihr erstes Weltcup Finale unter Rubrik Erfahrung abhaken. Der bis zur letzten Prüfung beste Deutsche Gerrit Nieberg sprang nach 18 Strafpunkten auf Rang 16. „Ich bin natürlich enttäuscht, aber so ist der Sport“, resümierte Nieberg nach der Prüfung. Ähnlich ging es Philipp Schulze Topphoff, der mit Concordess NRW diesmal auch nicht vorne mitspielen konnte.
Große Freude herrschte dagegen bei David Will: „Die zweite Runde von C Vier war wirklich seine bisher beste“, freute sich sein Reiter nach den gelungenen Doppel-Null-Runden. Er hat schon sein nächstes Ziel im Visier: Die Titelverteidigung beim Rolex Grand Prix in Rom im Mai. Aber erst einmal geht es nach Belgien und dann nach Hagen zu Horses & Dreams. Nicht mit C Vier, der bekommt eine verdiente Pause.
Das ganze Ergebnis: HIER
Das Ergebnis der letzten Prüfung im Weltcup Finale: HIER