Das Mitzittern des Publikums hatte in den Schlussminuten des Stechens um den Grand Prix der Longines Global Champions Tour nichts mehr mit dem kalten Wind oder den Regenschauern zu tun, die immer wieder herunter kamen. Nein, es ging darum, dass einer der Publikums-Lieblinge sich das größte Stück von dem 300.000 Euro Preisgeld-Kuchen sichern könnte.
Europameister André Thieme legte auf DSP Chakaria (v. Chap) als erster der acht Stech-Teilnehmer los. Und wie er loslegte. Im gestreckten Galopp fegte er durch den verkürzten Parcours, kam keiner Stange zu nahe – und landete nach 51,33 Sekunden im Ziel. Sollte das wirklich noch jemand toppen können?
Ja, es ging. Christian Ahlmann ließ vor dem Start seiner wilden Aufholjagd seinen Dominator 2000 Z (v. Diamant de Semilly) noch ein paar Tritte rückwärts gehen, um die Konzentration zu erhöhen. Dann ließ er den schwarzen Hengst von der Leine – und flog nach 50,51 Sekunden über den Schlussoxer. Das war der Sieg und damit das größte Stück vom Kuchen.
„Wir hatten nicht so den richtigen Start in diese Woche, Dominator hatte einen richtigen Schrecken bekommen.In der Quali ging es dann schon besser“, erzählte Christian Ahlmann hinterher. „Und jetzt im Stechen konnte ich bei jeder Distanz einen Galoppsprung weniger machen. Er hat super reagiert. Es war eine anstrengende Woche, aber sie endete für mich extrem glücklich.“
Seinen zweiten Platz musste André Thieme mit einem jungen irischen Konkurrenten teilen: Michael Pender machte mit HHS Calais (v. Cavalier Royale) eine Punktlandung: 51,33 Sekunden zeigte die Uhr nach der fehlerfreien Runde. Auf die Hundertstel Sekunde die gleiche Zeit wie der Mecklenburger.
André Thieme erzählte, dass er „wusste, dass Chakaria extrem gut in Form ist. Aber ich hatte nicht gedacht, dass ich gut genug mit ihr für eine Global Champions Tour Etappe vorbereitet bin. Und dann heute Morgen der Schrecken, dass ich mit acht Punkten aus der Quali gerade noch als Letzter für den Grand Prix qualifiziert war.“
Vierter wurde Mario Stevens auf Starissa (v. Stakkato Gold), ebenfalls mit Doppelnull, vor Marcus Ehning, der mit Stargold (v. Stakkato Gold) zwar die zweitschnellste Zeit ablieferte, aber durch einen Netzroller am vorletzten Sprung um den vollen Lohn dafür gebracht wurde. Toll plaztieren konnten sich auch Gerrit Nieberg mit Blues D’Aveline CH (v. Baloussini) und einen Fehler im Stechen auf Platz sechs. Ebenfalls im Geld: Philipp Schulze-Topphoff mit Concordess NRW (v. Congress) auf Platz zehn.
Ein bisschen Trost dafür wird zuvor das Egebnis in der Global Champions League gewesen sein: Gemeinsam mit John Whitaker auf Equine America Unick du Francport (v. Zandor) den Sieg in der Hamburg-Etappe. Die Einzelwertung dort sicherte sich Harry Charles auf Casquo Blue (v. Chacco-Blue).
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Das komplette Ergebnis der GCL-Etappe