Die allerersten FEI Youth Equestrian Games kamen am Samstagnachmittag im Rahmen des CHIO Aachen zu einem spannenden Abschluss: Der Südafrikaner Thomas van Rijckevorsel holte unter Riesenbeifall im Stechen Einzelgold vor dem Marokkaner Jed Guerraoui und der US-Amerikanerin Mimi Gochman.
Die Geschichte dieser Youth Equestrian Games, die die ins Jahr 2026 verschobenen Olympischen Jugendspiele von Dakar 2022 ersetzen sollen, ist bereits episch, denn die 30 Teilnehmer aus 30 verschiedenen Nationen – alle zwischen 15 und 18 Jahre alt – boten eine unglaubliche Sportwoche. Auf geliehenen Pferden, die sie innerhalb weniger Tage kennenlernen mussten, zeigten sie vor dem Hintergrund der wohl einschüchterndsten Arena der Welt außergewöhnliche Fähigkeiten, Reife und Reitkunst.
Der 17-jährige Thomas van Rijckevorsel, war nach seinem Einzelgold auf der neunjährigen Stute Lucy 781 geflasht: „Es war unglaublich – das ist noch gar nicht richtig bei mir angekommen. Es ist auf jeden Fall das Beste, was mir je passiert ist!“, sagte der junge Mann, der auch Teil des Teams Afrika war, das am Donnerstag Bronze in der Mannschafts-Medaillenentscheidung gewann.
Parcoursdesigner Frank Rothenberger hatte für die Einzelentscheidung mit bis zu 1,30 m hohen Hindernissen die Herausforderungen noch einmal erhöht, aber 18 der 30 Starter schafften es dennoch fehlerfrei durch den Umlauf. Offenbar hatten sich die meisten Beziehungen zwischen den neuen Pferde-/Athleten-Partnerschaften wirklich gefestigt.
Die Deutsche Sportsoldatin Charlotte Höing, die am Donnerstag Mitglied der Team Europe-Silbermedaillen-Mannschaft war, startete wie eine Rakete mit dem Fuchswallach Andy’sBoy Bretoniere und ließ das heimische Publikum vor Freude schreien, als sie über die Strecke raste, nur um in einer unglaublichen Zeit mit vier Fehlern am allerletzten Sprung zu scheitern: 31,18 Sekunden! Schneller als die 17-Jährige war keiner – und keiner musste mit ihrem Handicap zurecht kommt: Zwei Eisen verlor ihr Pferd vor dem letzten Sprung.