Ob beim CHIO Aachen, beim Weltcupfinale in Leipzig, beim Rolex Grand Prix in s’Hertogenbosch oder beim CSI Hof Waterkant: Wo immer das Herz des Springsports höher schlägt, ist Markus Claßen mitten drin. Emotional und mit viel Fachwissen feuert er die Springreiter im Parcours an, mit vielen von ihnen ist er seit Jahren befreundet, wird mit Handschlag begrüßt.
Markus Claßen ist wohl einer der größten Fans, die es im Springsport gibt. Darauf angesprochen lacht der 27-Jährige. Denn bei den großen Turnieren der Welt dabei zu sein, ist für den an den Rollstuhl gebundenen jungen Mann aus Erkelenz nicht immer selbstverständlich: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, beschreibt er seine Einstellung kurz und knapp in seinem neu erschienenen Buch „Leidenschaft – Die Geschichte eines Rollstuhlfahrers mit einem großen Herz für den Reitsport“.
Dort hat er seine Geschichte „Große Ziele mit Hindernissen“ niedergeschrieben. Der Leser erfährt von den Anfängen seiner großen Liebe zu den Pferden, die bereits im Alter mit vier Jahren auf dem elterlichen Hof beim Ponyreiten begann. Und davon, dass er als Frühchen mit gerade mal 1 Kilo zur Welt kam. „In dieser Frühgeburtsphase ist das Kleinhirn, das als Koordinatenzentrum für unser Gleichgewicht und die Fähigkeit zum Kriechen, Krabbeln und Laufen zuständig ist, nicht richtig mitgewachsen. Durch diese Frühgeburt bin ich bei der Bewältigung meines Alltags auf gewisse Hilfsmittel wie einen Rollator, einen Rollstuhl oder auch Gehstützen angewiesen“, erklärt Markus Claßen.
Ausbremsen lässt sich Claßen, der nach seiner Fachhochschulreife erfolgreich eine Lehre als Kaufmann für Büromanagement abschloss, trotzdem nicht. „Wer mit offenen Karten spielt, kann nur gewinnen. Sowas lernte ich früh“, schreibt er in seinem Buch. Und er rät: „Jeder sollte versuchen, alle Situationen so gut wie möglich selbst zu bewältigen, aber bei Schwierigkeiten auch den Mut zu haben, nach Hilfe zu fragen oder angebotene Unterstützung anzunehmen. Denn nach Hilfe zu fragen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke!“ Markus Claßen weiß, wovon er spricht, er selbst hat einen langen Leidensweg mit vielen Operationen hinter sich. Aber Klagen ist nicht seine Sache. Dafür hat er viel zu viel Tatendrang und Begeisterung für den Pferdesport. Eine Leidenschaft, die ihn immer wieder antreibt. Eine zeitlang war er sogar im Fahrsprot aktiv dabei. Mittlerweile ist er nicht mehr nur als Fan auf den internationalen Turnierplätzen unterwegs, sondern beispielsweise auch als versierter Turniersprecher wie beim CSI Hof Waterkant von Janne Friederike Meyer-Zimmermann und Christoph Zimmermann im Einsatz.
In seinem Buch beschreibt Markus Claßen, der von jedem Turnier Parcours-Skizzen anfertigt und teilweise auf Holzplatten nachbaut, auch Begegnungen und Freundschaften zu Springreitern wie Martin Fuchs, Christian Ahlmann und Olympia-Sieger Ben Maher. Er erzählt davon, wie Christian Ahlmann ihm beim Hamburger Derby einmal seinen Hänger als Quartier überließ. Wie Martin Fuchs ihm zu Weihnachten eine Team-Fuchs-Jacke schenkte und er dessen EM-Partner Clooney bei der EM in Rotterdam mit Leckerlies versorgte und sogar führen durfte. Und über seine Begegnung mit dem Olympia-Sieger Explosion W. Erlebnisse, die Markus Claßen immer wieder antreiben zu neuen Zielen, wenn auch mit Hindernissen: „Ein Lächeln macht vieles leichter. Und nicht nur das: ein Lächeln ist immer das Tor in ungeahnte Möglichkeiten!“
Markus Claßen und sein Buch „Leidenschaft“ sind über Markus Claßen, Telefon: +4915755285940 oder e-mail: classen-pferdewelt@gmail.com erhältlich