Sie waren einfach eine Klasse für sich: Henrik von Eckermann und sein Super-Sportpartner King Edward (v. Edward) leisteten sich über fünf schwere Runden bei der Weltmeisterschaft in Herning nicht einen einzigen Spring- oder Zeitfehler. Nach der Goldmedaille in der Teamwertung ließ sich der Schwede am letzten Tag seine Führung im Einzel nicht mehr nehmen, lieferte zwei weitere fehlerfreie Runden ab und sicherte sich souverän die Goldmedaille und den Weltmeistertitel.
Auf Platz zwei sprang der Holsteiner Quel Homme de Hus (v. Quidam de Revel) mit Jerome Guery im Sattel. Auch dieser Hengst blieb über fünf Runden im Parcours ohne Springfehler und hatte am Ende nur einen Zeitstrafpunkt auf dem Konto. Platz drei ging an die Olympa-Dritten Maikel van der Vleuten und Beauville Z N.O.P. mit nur einem Abwurf. Den undankbaren vierten Platz belegte Olympia-Sieger Ben Maher mit Faltic HB (v. Baltic VDL), den er unmittelbar vor der WM als Ersatz für den nicht ganz fitten Explosion W bestimmte.
Beste Deutsche wurden Marcus Ehning und Stargold (v. Stakkato Gold), die sich am letzten Tag durch zwei lupenreine Runden mit einem riesigen Satz auf Platz fünf im Endergebnis der WM vorkämpften. Marcus Ehning war dann auch super zufrieden mit der Leistung des Hengstes: „Doppel-Null am Sonntag bei der Weltmeisterschaft, was will man mehr. Er war in der zweiten Runde sogar noch frischer als in der ersten Runde. Stargold ist alle Tage toll gesprungen.“ Nun soll der Hengst erst einmal Pause haben und erst wieder in New York bei der Longines Global Champions Tour auftreten.
Jana Wargers und Limbridge (v. Limbus) leisteten sich nach einer fehlerfreien ersten Runde am Sonntag, in Runde zwei einen leichten Fehler. Am Ende wurde das Paar bei seinem ersten Championat Neunte. Und das war aller Ehren wert. „Ich bin echt happy, wie er das hier gemacht hat. Wir haben uns hier, glaube ich, ganz gut verkauft. Und ich fahre mit einem sehr guten Gefühl nach Hause“, freute sich Jana Wargers nach ihrer WM Premiere. Auch Limbridge bekommt eine wohlverdiente Pause und verkäuflich ist er auch nicht: „Der geht bei uns irgendwann in Rente“, stellte Jana Wargers klar.
Bundestrainer Otto Becker war nach dem aufregenden Nationenpreisfinale samt Sturz von Europameister André Thieme nach den tollen Runden von Marcus Ehning und Jana Wargers am Ende mit der WM versöhnt. „Ich bin super stolz auf das Team. Die haben einen tollen Job gemacht.“
Dabei wurden am Final-Sonntag die Karten für viele auch noch einmal neu gemischt. Und am Ende zeigte sich auch, wessen Pferde vielleicht nicht mehr den letzten Sprit im Tank hatten: So rutschte der bis dato auf Silber-Kurs steuernde Jens Fredricson mit seinem Markan Cosmopolit (v. Cohiba) in der letzten Runde durch 13 Strafpunkte auf Rang zehn zurück. Auch der auf Medaillen-Kurs liegende Max Kühner und sein Elektric Blue P (v. Eldorado vd Zeshoek) kamen in Runde zwei am Sonntag mit sechs Strafpunkten aus dem Parcours und wurden auf Platz sechs zurück geworfen. Ein ähnliches Schicksal erlebte der Weltranglistenzweite Martin Fuchs mit seinem Leone JEI (v. Baltic VDL). Nach zwei Abwürfen in Runde zwei beendete das Paar die Weltmeisterschaft unvorhergesehen auf Rang elf.
Der nun mit zwei WM-Gold-Medaillen dekorierte Henrik von Eckermann war trotz seiner Favoriten-Rolle am Ende überwältigt: „Ich kann es immer noch nicht glauben. King Edward ist einfach unglaublich und es ist ein Privileg, ihn reiten zu dürfen.“
Auch der Silber-Medaillen-Gewinner Jerome Guery formulierte eine Liebeserklärung an seinen Quel Homme de Hus: „Wenn ich keine Fehler mache, macht er auch keine. Dieses Pferd hat die Medaille so sehr verdient und mein ganzes Team auch.“ Der Bronze-Medaillen-Gewinner Maikel van der Vleuten brachte es am Ende noch einmal auf den Punkt: „Henrik und King Edward sind im Moment einfach eine Klasse für sich und derzeit nicht zu schlagen.“
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