Es war das zweite Mal, dass das Team von Flanders Foal Auction das luxuriöse InterContinental Hotel um die Ecke der Dublin Horse Show besuchte. Wegen Covid-19 wurde die Dublin Horse Show zwei Jahre in Folge abgesagt, aber dieses Jahr wurde sie wieder zugelassen und das historische Ereignis zog vom ersten Tag an ein riesiges Publikum an. Den Iren wurde im FEI Nations Cup ein Heimsieg beschert und die ohnehin schon tolle Stimmung wandelte sich in pure Euphorie. Das führte zwar dazu, dass die Auktion später begann, aber der Saal füllte sich, die Stimmung stieg und die Iren stachelten sich gegenseitig an, mehr Gebote abzugeben.
„Besondere Chance“
Dennoch gingen die beiden teuersten Embryonen trotz der irischen Anstrengungen bis zur letzten Sekunde nicht nach Irland. Auf der Stelle kaufte Geir Gulliksen den Chacco-Blue von der Spitzenstute Gancia de Muze (Malito de Reve), die unter Niels Bruynseels selbst mehr als zwei Millionen Euro im Springsport verdiente. „So eine besondere Chance darf man sich nicht entgehen lassen“, sagte Geir Gulliksen. Bemerkenswert war, dass der norwegische Grand-Prix-Reiter und Pferdehändler dabei war. Vor weniger als einem Monat hatte er sich bei einem Sturz von einem Pferd die Hüfte gebrochen und es war klar, dass er immer noch Schmerzen hatte. Krystle Wienen aus Belgien, Mitinhaberin von Gancia de Muze, freute sich nicht nur über den Verkaufspreis, sondern noch mehr über das Fohlen, das in einem erstklassigen Stall zur Welt kommt.
Die zweiten 64.000 Euro wurden für den Chacco-Blue aus der unter Daniel Bluman sehr erfolgreichen olympischen Springstute Sancha LS (Chin Chin) geboten. Großmutter Sonora La Silla gewann sogar Weltcup-Qualifikationen unter Jan Tops und ist eine Schwester von Poor Boy (1,60 m mit Beat Mändli) und Padua 40 (1,60 m mit Ralf Scheider) und die Tante des Zangersheide-Hengstes Zandor Z (1,60 m unter Jos Lansink). Kurz gesagt, die Erwartungen sind sehr hoch, was einen dänischen Kunden dazu veranlasste, den Zuschlag online abzugeben.
13 vor Ort verkauft
Von den 23 Embryonen wurden 21 über die Auktion verkauft und die anderen beiden bekamen unmittelbar danach auch neue Besitzer. Insgesamt wurden dreizehn vor Ort verkauft, drei per Telefon und sieben online. Nach Irland gehen für 44.000 Euro die Vollschwester bzw. der Vollbruder von Halifax van het Kluizebos (Heartbreaker x Fetiche du Pas) ebenso wie der Chacco-Blue x Vigo d’Arsouilles für 37.000 Euro. Letzterer stammt aus der Vibelle Z, Vollschwester zu Golden Hawk (1,60 m GP) und Halbschwester zu fünf weiteren 1,60 m GP-Pferden, darunter London, Gewinner von zweifachem Olympia-Silber mit Gerco Schröder.
Alle Preise auf: www.flandersfoalauction.be
In diesem Jahr stehen bei Flanders Fohlenauktion zwei weitere Auktionen auf dem Programm: mit Fohlen am 17. September im Sentower Park in Opglabbeek (Belgien) und eine neue Embryonauktion am 12. November in der wunderschönen Toskana.