Das Publikum in den Holstenhallen tobte: Im Stechen um das Championat von Neumünster wurde es rasant. Immerhin elf Paare hatten ihr Ticket nach fehlerfreien Runden für das Stechen gelöst. In dem Springen über 1,55m, zugleich Qualifikation zur Wertungsprüfung der Bemer Riders Tour, feuerten die Zuschauer die Reiter lautstark an. Und es wurde schnell und schneller.
Riesigen Applaus heimste der erst 22-jährige Max Haunhorst ein, der im Sattel der Stute Cosa Nostra (v. Conthargos) eine Traum-Runde mit flotten 41.17 Sekunden in den Parcours in den Holstenhallen zirkelte und erst einmal die Führung übernahm.
Deutlich schneller waren allerdings Felix Hassmann und SIG Captain America (v. Captain Fire) unterwegs. Hier stoppte die Uhr bereits nach 39.70 Sekunden. Und es wäre der Sieg gewesen. Wenn da nicht die letzte Stange gefallen wäre. So rutschte Hassmann auf Rang sechs zurück.
Am Ende wurde Max Haunhorst doch noch überholt. Vom fliegenden Holländer Gerben Morsink. Mit Carsey Z (v. Carthino Z) hatte er Haunhorst auf den letzten Metern den Sieg streitig gemacht. Seine Zeit von 40.92 Sekunden sollte für den Sieg und den Titel Champion von Neumünster reichen.
„Für mich lief es bisher immer gut in Neumünster. Ich habe hier einmal gewonnen, war jetzt zweimal Zweiter. Es läuft gut hier und alles, was jetzt noch kommt, ist ein Bonus“, freute sich Max Haunhorst nach seinem zweiten Platz. Er studiert neben der Reiterei noch BWL im fünften Semester, will später mal den Sportstall seiner Eltern übernehmen.
Platz drei ging an Carsten-Otto Nagel und den Holsteiner Schimmel GC Curacao (v. Clarimo). Das Paar hatte gar nicht wirklich versucht, die Zeit von Gerben Morsink zu knacken. „Er ist ein besonderes Pferd, nicht der Spritzigste, nicht der Schnellste. Mir war es sehr wichtig, eine Doppel-Null-Runde zu reiten und das lief gut. Curacao ist ein besonderes Pferd. Wir haben ihn mit acht Jahren gekauft, er hat einen starken Charakter, kann alles springen. Er ist zwar schon zwölf Jahre alt, aber noch am Anfang der Karriere“, freut sich Carsten-Otto Nagel über die Leistungen seines Schimmels.
Auch der Sieger freute sich, die Reise aus den Niederlanden angetreten zu haben: „Ich war schon vor vier, fünf Jahren mal hier und finde es super. Die VR Classics sind ein Klassiker, auch bei mir zu Hause in den Niederlanden“, erzählt Gerben Morsink. Sein Sportpartner Carsey Z stammt aus familieneigener Zucht, genau wie Mutter und Vater des Championpferdes. „Er ist ein Kämpfer“, freut sich der Reiter. Ob er ihn am Sonntag einsetzt, will der studierte Physiker aber erst noch mit seinem Vater besprechen.
Platz vier sicherte sich der Däne Lars Bak Andersen mit der Holsteiner Stute Ethene (v. San Patrignano) vor Philip Rüping mit Baloutaire PS (v. Balou du Rouet) und Felix Hassmann auf Platz sechs.
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