Als letzter Starter versuchte der berüchtigte Tempo-Reiter Simon Delestre mit Dexter Fontenis Z (v. Diarado) im Stechen um den mit 410.000 Euro Grand Prix in der Al Shaqab Arena in Doha den Sieg noch zu schnappen. Aber vor ihm hatte Marcus Ehning mit Stargold (v. Stakkato Gold) die Wendungen noch enger genommen und vor allem den Endspurt auf die Schlusslinie so angezogen, dass ihm am Ende etwas gelang, was vor ihm noch keiner geschafft hatte: Er verteidigte den Titel nach 41,74 Sekunden, stand zum zweiten Mal in Folge ganz oben auf dem Treppchen. Der zweitplatzierte Franzose brauchte 42,03 Sekunden. Als die deutsche Nationalhymne erklang, musste der Mann aus Borken mit den Tränen kämpfen.
Es war das glückliche Ende eines wahren Marathons: Zwei komplette Runden über 1,60m hohe Hindernisse hatten die besten 18 Reiter dieses Abends schon hinter sich, als die sieben Doppelnuller auch noch ins Stechen mussten, um den Sieger unter sich auszumachen. Drei von ihnen kamen aus Deutschland. Als Erster von ihnen ritt Christian Kukuk auf Nice van’t Zorgvliet (v. Emerald) ins Finale ein, ritt bei der Jagd auf die Bestzeit aber an einem Hindernis so eng herum, dass er zum nächsten keine passende Distanz zum Absprung mehr fand – sein Partner blieb stehen. Neu anreiten – am Ende bedeuten das sechs Fehlerpunkte und Rang sieben. Sein Riesenbecker Stallpartner Philipp Weishaupt kam mit Coby (v. Contagio) mit einem Abwurf aus dem Stechen und wurde Vierter.
Fast alle deutschen Reiter waren in die zweite Runde des Grand Prix eingezogen. Gerrit Nieberg und sein Ben (v. Sylvain) waren als erstes deutsches Paar in den Umlauf-Parcours gekommen. Und sie starteten mit Pech. Gleich die erste Stange ging als Netzroller zu Boden. Es blieb bei dem einen Abwurf und schnell waren die beiden auch noch. So kamen sie auch in die zweite Runde. Aber irgendwie fanden sie nicht den richtigen Rhythmus: Gerrit Nieberg drehte nach vier gefallenen Stangen zur Schonung seines Pferdes vorzeitig ab, aber in der Gesamtwertung waren sie als 17. noch im Geld.
Ludger Beerbaum und Mila (v. Monte Bellini), LGCT-Sieger in Doha vom letzten Jahr, blieben in Runde eins des 1,60m Parcours als Erste fehlerfrei. In Runde zwei fielen zwei Stangen. Das bedeutete in der Gesamtwertung Rang 11. Auch Hans-Dieter Dreher und sein Schimmel Elysium legten im ersten Umlauf eine fehlerfreie Runde vor. In Runde zwei gingen allerdings auch bei ihm zwei Stangen zu Boden im Endergebnis platzierten sich Hansi und sein Holsteiner auf Rang 16.
Von den Deutschen verpassten nur Christian Ahlmann, der vor zwei Jahren den GP in Doha gewonnen hatte, und Mandato vd Neerheide (v. Emerald) die zweite Runde nach einem Abwurf in Runde eins und einer nicht ganz konkurrenzfähigen Zeit.
Das komplette Ergebnis des Grand Prix hier