Die Europameisterschaft der Springreiter in Mailand startet am Dienstag, 29. August. mit dem Vet-Check Bis Sonntag, den 3. September, wird auf der historischen Anlage der Rennbahn San Siro um die Mannschafts- und Einzelmedaillen geritten. Hier sind die wichtigsten Infos rund um die EM.
Das Team
Bundestrainer Otto Becker und sein Co-Trainer Marcus Döring reisen mit Marcus Ehning (Borken) und Stargold, Christian Kukuk (Riesenbeck) und Mumbai, Gerrit Nieberg (Sendenhorst) und Ben, Jana Wargers (Emsdetten) und Limbridge sowie Philipp Weishaupt (Riesenbeck) und Zineday nach Mailand. Mehr Infos zu Reiter und Pferden gibt es hier.
Zeitplan
Die Europameisterschaft beginnt am Dienstag, 29. August, mit der Verfassungsprüfung. Es folgt das Zeitspringen am Mittwoch, 30. August um 13.15 Uhr. Der erste Umlauf der Mannschaftsentscheidung steht am Donnerstag, 31. August um 13.15 Uhr an. Die Mannschaftsmedaillen werden nach dem zweiten Umlauf (13.30 Uhr) am Freitag, 1. September, vergeben. Im Einzelfinale mit zwei Umläufen (12 Uhr und 14.05 Uhr) am Sonntag, 3. September, treten die besten 25, beziehungsweise die besten zwölf, Paare über alle fünf Runden an.
Der Modus
Die Europameisterschaften im Springen werden in drei Prüfungen ausgetragen. Zum Auftakt steht ein Zeitspringen auf dem Programm, bei dem die erreichte Zeit und mögliche Fehler in Strafpunkte umgerechnet werden. Diese Punkte zählen sowohl für die Einzel- als auch für die Teamentscheidung.
Es folgt die Mannschaftsentscheidung über zwei Umläufe nach Fehlern und Zeit. Die besten zehn Teams aus dem ersten Umlauf bzw. die 50 besten Reiter und Reiterinnen aus Zeitspringen und erstem Umlauf qualifizieren sich für die zweite Runde. Bei Strafpunktgleichheit auf den ersten drei Plätzen folgen Stechen um jede einzelne Medaille, bei denen noch einmal alle vier Teamreiter antreten. Für die Teamentscheidung zählen die besten drei Ergebnisse einer Mannschaft, es gibt also ein Streichergebnis.
In der Einzelentscheidung über zwei Umläufe nach Fehlern und Zeit treten die 25 punktbesten Reiter und Reiterinnen aus Zeitspringen und Mannschaftsentscheidung an. Im zweiten Umlauf starten nur noch die zwölf Besten, die dann auch alle platziert werden. Bei Strafpunktgleichheit nach beiden Umläufen entscheidet ein Stechen über den Sieg.
TV-Übertragung
Das ZDF überträgt von der Europameisterschaft, die TV-Zeiten werden kurzfristig hier veröffentlicht. Darüber hinaus wird die gesamte EM auf ClipMyHorse.TV zu sehen sein.
Die Titelverteidiger
Bei der EM 2021 in Riesenbeck haben die deutschen Springreiter die Silbermedaille gewonnen. Gold ging an das Team aus der Schweiz. Den Golderfolg in der Einzelwertung feierten André Thieme und DSP Chakaria. Martin Fuchs (SUI) und Peder Fredricson (SWE) sicherten sich Silber und Bronze.
Italiens EM-Historie
Italien war bereits mehrfach Gastgeber für Spring-Europameisterschaften: Zweimal ritten die Damen in Italien um EM-Titel – 1958 in Palermo und 1968 in Rom, einmal die Herren, 1963 in Rom und 2005 war San Patrignano Gastgeber der Team- und Einzel-Europameisterschaften. 2023 werden nun in Mailand die 37. Spring-Europameisterschaften ausgetragen.
Historie
Die Europameisterschaften der Springreiter wurden zum ersten Mal 1957 in Rotterdam ausgetragen. Der erste Europameister hieß damals Hans Günter Winkler. Bei dieser EM-Premiere gingen nur die Herren an den Start, die Damen trugen ihre erste EM ebenfalls 1957 aus, aber im belgischen Spa, wo die Britin Pat Smythe Gold gewann. Bis 1975 gab es getrennte Europameisterschaften für Damen und Herren. Ebenfalls 1975 wurden die Europameisterschaften für Mannschaften eingeführt. Die Premiere fand in München statt, das deutsche Herren-Quartett gewann Gold.
Die EM-Location
Die Europameisterschaft 2023 findet auf der Rennbahn San Siro statt, einer historischen Anlage, die 1920 vom Architekten Paolo Vietti im Jugendstil erbaut wurde. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 1.600.000 Quadratmetern und ist die einzige Pferdesportanlage, die zum Denkmal von nationalem Interesse erklärt wurde. 2021 wurde das Pferdesportstadion komplett modernisiert. Neben neuen Hindernis- und Geländestrecken gibt es zwei Trabrennbahnen, eine Bahn für Allwetter-Flachrennen und einen Bereich für internationale Pferdesportwettbewerbe – inklusive dem 108×75 Meter großen EM-Grasplatz.
Weltweit größte Pferdestatue
1488 entwarf Leonardo da Vinci im Auftrag des damaligen Herzogs von Mailand ein monströses Reiterstandbild, aber die Statue wurde nie gebaut. 500 Jahre später machte die Stiftung „Leonordo Da Vinci‘s Horse“ die Umsetzung möglich und beauftragte die amerikanische Bildhauerin Nina Akumu mit der Herstellung nach Leonardos Zeichnungen. Heute steht das 15 Tonnen schwere Pferd mit einer Höhe von 7,20 Metern im Hippodrom San Siro.