Der 23-jährige Springreiter Hannes Ahlmann aus dem schleswig-holsteinischen Reher hat mit der Holsteiner Stute Tokyo das mit 30.000 Euro dotierte Weltranglistenspringen im Preis der Deutschen Kreditbank AG in Neustadt (Dosse) gewonnen. Ahlmann blieb sowohl im Umlauf der schweren Prüfung als auch in der Siegerrunde ohne Fehler mit seiner neun Jahre alten Stute und verwies in 33,72 Sekunden den einstigen Deutschen Meister Tobias Meyer aus Löningen mit Queentina (0/ 34.58) auf den zweiten Rang. Platz drei sicherte sich der Niederländer Henk Frederiks im Impian D (0/ 35,73).
Es war tatsächlich der erste Besuch des jungen Springreiters beim CSI Neustadt-Dosse. „Ich habe sonst oft Pause mit meinen Pferden in den ersten Januar-Wochen gemacht“, so Hannes Ahlmann, „aber diesmal haben wir den Plan verändert. Ich war mit Tokyo zum Üben in Negernbötel, das war noch nicht so gut, aber hier habe ich heute gemerkt, dass sie gut drauf ist und dann auch ein schnelles Stechen versucht.“ Die Holsteiner Stute hatte die Familie Ahlmann jung erworben und ihr dann viel Zeit gegeben: „Wir haben gemerkt, dass sie noch nicht soweit war und dann lieber noch etwas gewartet.“
Gefreut hat sich auch Turnierchef Herbert Ulonska über den Erfolg des jungen Reiters, denn er kennt Hannes Ahlmann seit dessen Kindheit. „Hannes kann alles reiten,“ resümierte Herbert Ulonska lachend. Gemeinsam mit Horst von Langermann, Geschäftsführer des Pferdezuchtverbandes Brandenburg-Anhalt e.V., zog der Turnierinitiator ein positives Zwischenresümee, denn Körung und Auktion gemeinsam mit internationalem Turniersport kam gut an bei den Aktiven, den Ausstellern und dem Sportpublikum.
Erfolgreich verlief die Hybridauktion der verkäuflichen Hengste im Anschluss an den Preis der Deutschen Kreditbank, mit einem Gesamtergebnis von über 496.000 Euro Umsatz zeigte sich der Verband sehr zufrieden. Einzelne Hengste wurden auch von Reitern erworben, die in Neustadt-Dosse die Gelegenheit hatten, die Junghengste aus nächster Nähe im Körprocedere zu erleben.
Vor knapp 3000 Zuschauern und Zuschauerinnen in der ausverkauften Graf von Lindenau-Halle erreichten genau 13 von 52 angetretenen Paaren die Siegerrunde des Weltranglisten-Springens. Der Vorjahressieger Rene Dittmer aus Stade verpasste die Schlussrunde ebenso wie Ex-Europameister André Thieme (Plau am See), der den 11 Jahre alten Wallach Chacco Hearts gesattelt hatte. Nationenpreisreiter Holger Wulschner (Passin) wurde als letzter Starter in der Siegerrunde nach einem Hindernisfehler mit Diamant de Plaisir Sechster.
An diesem Sonntag ist bei der 22. Auflage des CSI Neustadt-Dosse der mit 29.000 Euro dotierte Große Preis des Landes Brandenburg (14.30 Uhr) – Preis der Herbert Ulonska-Vermögensverwaltung, der abschließende Höhepunkt des internationalen Reitturniers in Brandenburg.
Besondere Reitabzeichen verliehen
Das CSI Neustadt-Dosse war der passende Rahmen für drei besondere Ehrungen. Erik Welling, Springreiter aus Kietz bei Rhinow, erhielt durch Brandenburgs Landestrainer Bernd Peters und den Geschäftsführer des Pferdesportverbandes Berlin Brandenburg, Peter Fröhlich, das Goldene Reitabzeichen verliehen. Voraussetzung dafür sind zehn Siege in der schweren Klasse. Der Pferdewirtschaftsmeister und Hufbeschlagschmied erlebte übrigens seinen allerersten Turnierstart als kleiner Steppke bereits in der Führzügelklasse des Araberchampionats in Neustadt-Dosse.
Das Reitabzeichen der Klasse 1, für das mindestens fünf Siege und Platzierungen in Prüfungen der Kl. M und S Voraussetzung sind, wurde der Dressurreiterin Jasmin Ulonska-Weiss (Hamburg) und der Springreiterin Claudia Wähling (Pinneberg) verliehen. Dafür reiste Anja Hillert, Vize-Präsidentin des Pferdesportverbandes Hamburg an, um die Auszeichnung vorzunehmen. Erster Gratulant für die Tochter Jasmin und die Mitarbeiterin Claudia Wähling war Turnierchef Herbert Ulonska.
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