Tim Hoster hat den Preis der Stadt Donaueschingen beim Internationalen S. D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturnier gewonnen. Mit dem zehnjährigen Holsteiner Claus (v. Casalito) blieb er im Stechen der Qualifikation zum Großen Preis über 1,50m fehlerfrei in 48,37 Sekunden. Damit war der 43-Jährige mehr als vier Sekunden schneller als der zweitplatzierte Hendrik-Jan Schuttert aus den Niederlanden mit Kailon (v. Etoulon). Auf Platz drei folgte Emeric George aus Frankreich und Dune du Ru (v. Vagabond de la Pomme). Zwölf Paare hatten sich nach fehlerfreien Umläufen für das Stechen qualifiziert, allerdings traten nur sieben im strömenden Regen gegeneinander an. Vorteil Hoster.
„Claus ist schon ein kleiner Schelm“, freute sich Tim Hoster nach seinem Sieg. „Er kann schon mal ein bisschen Rodeo auf dem Abreiteplatz machen, gerade wenn das Wetter so frisch ist.“ Dieses Jahr habe er mit Claus schon gute Erfolge gesammelt und… „er mag große Rasenplätze. Die gibt es leider relativ selten, aber der hier in Donaueschingen passt perfekt für ihn.“
Auch Hoster selbst mag den Platz. 2001 war er das erste Mal hier am Start, damals war Donaueschingen Finalort einer Nachwuchsserie, Hoster war in seinem letzten Jahr als Junger Reiter dabei und gewann das Finale. „Mein Vater hat damals noch gesagt: ‚Was willst Du mit einem Pferd von Neuss nach Donaueschingen fahren, das lohnt sich doch gar nicht?‘ Und ich habe gesagt: ‚Vater, ich komm mit dem Auto nach Hause‘. Im Finale gab es ein Auto zu gewinnen. Und das hat geklappt.“ Seither war Hoster viele Male in Donaueschingen am Start und hat Erfolge gesammelt. „Nur in einem Jahr, da hat es mal gar nicht geklappt, da war ich froh als Sonntag war und ich nach Hause fahren konnte“, erinnert er sich und lacht. Aber die Verbindung zu Donaueschingen reicht weit über das Jahr 2001 hinaus. „Mein Vater ist früher schon hier geritten. Wir hatten zu Hause eine Videokassette von 1985. Da hat Hugo Simon gewonnen und mein Vater war im Großen Preis platziert.“
Hoster betont mit Nachdruck: „Egal mit wem man spricht, alle sind froh, dass das Turnier wieder stattfindet. Und jeder ist der Familie Rath-Linsenhoff dankbar, dass sie das in die Hand genommen hat. Dieses Turnier hat Tradition und war immer fest im Kalender eingetragen.“ Gerade als Baden-Württemberger sei der Anreiz riesig. Hoster stammt aus dem Rheinland, ist aber schon viele Jahre im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg zu Hause. „Als Baden-Württemberger wird man im Parcours gefeiert, da ist das Publikum in Donaueschingen sehr treu. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich dabei sein darf und hoffe, dass am Sonntag auch noch das Quentchen Glück bei mir im Sattel sitzt.“
Für eine Schrecksekunde sorgten Richard Vogel und Churchill (v. Cassio). Im Stark-Regen waren die beiden im Stechen angetreten und hatten auch schon ordentlich Fahrt aufgenommen. Am Aussprung einer Kombination, einem Oxer, bekam der Schimmel die Weite nicht, kam etwas ‚ins Schwimmen‘ und ging mit seinem Reiter zu Boden. Zum Glück waren beide sofort wieder auf den Füßen bzw. Hufen und konnten den Parcours ohne sichtliche Blessuren verlassen. Platz sieben wurde es am Ende für die beiden immerhin doch noch.
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