Für Pferdesportler in Deutschland heißt es weiterhin, nur die unbedingt notwendige Versorgung und Bewegung ihrer Pferde in Corona-Zeiten sicherzustellen. Wie Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte, bleiben die bekannten Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus mindestens bis zum 3. Mai 2020 bestehen. Das gilt auch für den Sport. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) sieht jedoch die Notwendigkeit, dass Vereine und Pferdebetriebe den Reitunterricht sobald wie möglich wieder aufnehmen können. Wann dies wieder bundesweit erlaubt sein wird, ist derzeit nicht abzusehen. Jedoch müssen bereits jetzt Bedingungen für den Tag X definiert werden, unter denen Reitunterricht mit einer möglichst geringen Gefahr einer Verbreitung des Coronavirus stattfinden kann. Die FN und ihre Landesverbände werden nun mit einem entsprechenden Positionspapier an die zuständigen Stellen auf Bundes- und Landesebene herantreten, um der Politik die Möglichkeiten aufzuzeigen.
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland hat sich wohl inzwischen daran gewöhnt, Freizeitaktivitäten soweit wie möglich einzuschränken und dabei einen Abstand von 1,5 Metern einzuhalten. Mindestens bis zum 3. Mai wird dies auch noch so bleiben. Für den Pferdebereich gilt weiter: So wenige Menschen sollten sich so kurz wie möglich auf den Pferdesportanlagen aufhalten und es dürfen keine Veranstaltungen stattfinden.
Orientierungshilfen für die Zeit der Kontaktbeschränkungen veröffentlicht die FN unter www.pferd-aktuell.de/coronavirus. „Auch wenn der Wunsch nach Normalität groß ist: Die Eindämmung des Coronavirus hat weltweit noch immer höchste Priorität. Das bleibt weiterhin eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, zu der auch wir Pferdesportler unseren Teil beitragen müssen. Aber wir wollen uns zugleich dafür einsetzen, dass es für den Pferdebereich besser zu ertragen ist“, sagt FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach.
Die FN setzt sich deshalb für die schnellstmögliche Wiederaufnahme des Reitunterrichts ein – unter den notwendigen Vorgaben zur Eindämmung des Coronavirus. „Wir werden der Politik jetzt unsere Vorschläge an die Hand geben, wie der Reitunterricht auch in Corona-Zeiten stattfinden kann und wie sich Vereine und Betriebe bestmöglich auf den Tag X vorbereiten können, an dem das wieder möglich ist“, sagt Soenke Lauterbach.
Die Schließung von Sportanlagen bringt viele Vereine und Betriebe an den Rand der Existenz. Die Einnahmen aus dem Reitunterricht brechen komplett weg, die Kosten für Versorgung und Unterhalt der Schulpferde/-ponys laufen aber weiter. In Deutschland haben laut Sportentwicklungsbericht Pferdesport der Deutschen Sporthochschule Köln rund 4.000 Vereine 34.100 Schulpferde/-ponys und zusätzlich über 2.600 Betriebe 30.800 Schulpferde/-ponys. Sie bilden das starke Fundament des organisierten Pferdesports. Nur auf dieser Basis sind die Nachwuchsarbeit, die Sportentwicklung und generell der Pferdsport in Deutschland möglich. fn press