Anlässlich seiner Ende des Jahres anstehenden Verabschiedung in den Ruhestand ist Martin Richenhagen, Geschäftsführender Präsident von AGCO, der Muttergesellschaft von Fendt, mit dem Deutschen Reiterkreuz in Gold der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) ausgezeichnet worden. “In Deinen zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten und als herausragender Förderer hattest Du in den letzten Jahrzehnten maßgeblichen Anteil am Erfolg des deutschen Pferdesports”, sagte FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach in seiner Laudatio. FN-Präsidiumsmitglied Madeleine Winter-Schulze verlieh Richenhagen diese besondere Auszeichnung.
Aufgewachsen in einem Kölner Vorort und dort mit dem Pferdevirus infiziert, verdiente sich Martin Richenhagen sein Studium der Theologie, Philosophie und Romanistik durch Reitunterricht, legte die Bereiterprüfung ab und ritt erfolgreich Dressurprüfungen bis zur Klasse S. Später wechselte er die Seiten und saß bis Ende 2014 bei internationalen Dressurturnieren am Richtertisch. Auch als Veranstalter machte sich Martin Richenhagen einen Namen. So war er Cheforganisator der Deutschen Hochschulmeisterschaften Reiten 1978 in Langenfeld und initiierte als Gründungsmitglied des Akademischen Reiterclubs (ARC) Bonn die „Bonner Hofgartenturniere“ des ARC, die sich ab Anfang der 80er Jahre zu einer hochkarätigen Dressurveranstaltung mit internationaler Bedeutung entwickelten. Von 2004 bis 2010 war er Vorsitzender des Deutschen Akademischen Reiterverbandes (DAR). 2008 übernahm Martin Richenhagen die Funktion des Equipechefs der deutschen Dressurreiter zunächst beim CHIO 2008 in Aachen. Im selben Jahr begleitete er das Team auch zu den Olympischen Reiterspielen in Hongkong. Seit 2017 ist er Herausgeber der Fachzeitschrift Reiter Revue international.
Bevor Martin Richenhagen zum Präsidenten eines der weltgrößten Landmaschinenhersteller aufstieg, arbeitete er zunächst als Gymnasiallehrer. Erst auf Anraten des Unternehmers und ehemaligen FN-Präsidenten Jürgen Thumann wechselte er in die Wirtschaft, arbeitete zunächst in dessen Stahlunternehmen und studierte parallel dazu Betriebswirtschaft. 2004 nahm er seine Arbeit bei AGCO auf, zwei Jahre später wurde die Premiummarke des Konzerns, Fendt, zum Hauptsponsor der deutschen Equipe bei den Weltreiterspielen in Lexington/Kentucky. Inzwischen ist Fendt langjähriger Hauptsponsor der deutschen Nationalmannschaften in den olympischen Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit. Seit November 2008 ist Richenhagen außerdem Chairman von AEM (Association of Equipment Manufacturers), dem US-Verband der Maschinenhersteller. Im selben Jahr wurde er zum Honorarprofessor für Management in der Agrartechnik an der TU Dresden berufen.
Im Jahr 2010 wurde Martin Richenhagen für seine Verdienste von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) mit dem Deutschen Reiterkreuz in Silber ausgezeichnet. 2017 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz erster Klasse für seine stetigen Bemühungen um die deutsch-amerikanischen Beziehungen sowie sein Engagement für den landwirtschaftlichen und technologischen Fortschritt in Afrika verliehen. (fn-press)