Erstmalig veranstaltete das Westfälische Pferdestammbuch e.V. eine „Second Chance Auktion“. Die zunächst auf der 60. Elite-Auktion im Oktober verkauften Pferde wurden von ihrem neuen Besitzer nicht bezahlt. Nun wurden diese zum zweiten Mal versteigert und konnten alle einen neuen Besitzer finden. Teuerste Offerte war mit 33.500 Euro Belmore v. Belissimo M/Fidertanz. Insgesamt erzielten die sechs Dressurpferde einen Umsatz von 134.000 Euro.
Eine gelungene zweite Chance war es für diejenigen, die im Oktober zunächst nicht den Zuschlag für ihren Auktionsfavoriten bekommen konnten. Bei der 60. Westfälischen Elite-Auktion hatte ein Kunde aus Russland sechs Dressurpferde ersteigert, die er im Nachhinein nicht bezahlen konnte. In Rücksprache mit den Ausstellern der Auktionsofferten beschloss das Westfälische Pferdestammbuch e.V. diese Pferde erneut zu versteigern. In einer Online-Auktion kam es am heutigen Abend zum Verkauf aller sechs Hoffnungsträger für das Dressurviereck. Wie schon im Oktober erhielt Belmore v. Belissimo M/Fidertanz (Z.: ZG Goeke, Hamm) den höchsten Zuschlagspreis dieser Pferde. Der dreijährige Wallach, der noch ganz am Anfang seiner Dressurkarriere steht, überzeugte mit drei guten Grundgangarten. Er war Kunden aus den USA 33.500 Euro wert. Sein gekörter Vollbruder ist bereits in Dressurprüfungen der Klasse S hocherfolgreich.
Unter den vier Stuten weckte Bella Schoccolina die höchsten Begehrlichkeiten. Die Benicio-Tochter (Z.: Norbert Horstmann, Lüdinghausen), die ebenfalls aus einer Mutter von Fidertanz gezogen wurde, wechselte für 25.500 Euro in französischen Besitz. Die Braune hat nicht nur denselben Muttervater wie Belmore. Beide entspringen demselben Stutenstamm. Die Mütter der Preisspitzen sind Vollgeschwister.
„Natürlich war der Verlauf des ersten Verkaufs, der Pferde nicht optimal. Trotz mehrfachem persönlichem Kontakt bereits vor dem Zuschlag mit dem Käufer konnten wir keinen Zahlungseingang verbuchen“, so Auktions- und Vermarktungsleiter Thomas Münch. „Wir versuchen die registrierten Bieter im Vorhinein so gut es geht zu überprüfen. Ein gewisses Risiko liegt aber bei einer Auktion immer vor. So sind wir nun froh, dass die Aussteller uns weiterhin ihr Vertrauen geschenkt haben und wir die Pferde erneut zur Versteigerung bringen konnten.“ Mit den erzielten Zuschlagspreisen sind sowohl die Aussteller als auch das Westfälische Pferdestammbuch e.V. sehr zufrieden. „Es zeigte sich heute ein sehr solides Preisgefüge. Vier Pferde konnten heute sogar einen höheren Zuschlagspreis erzielen als im Oktober“, schließt Thomas Münch das Experiment der ersten „Second Chance Auktion“ zufrieden ab.
Das kleine aber feine Lot der sechs Dressurpferde weckte hohe Begehrlichkeiten. Vor allem das Interesse aus dem Ausland war sehr hoch. Alle sechs Käufer haben ihren Wohnsitz außerhalb Deutschlands – zwei davon in Frankreich, zwei in der Schweiz Insgesamt erzielten die sechs Pferde einen Gesamtumsatz von 134.000 Euro. Die Kundschaft investierte durchschnittlich 22.333 Euro für ihren Dressurnachwuchs.