Super Tag für Philipp Weishaupt beim CSIO5* in St. Gallen: In dem mit 152.000 Euro dotierten Longines Grand Prix der Schweiz über 1,60m konnte sich Weishaupt mit Coby (v. Contagio) den dritten Platz hinter dem Ägypter Nayel Nassar und dem Briten Scott Brash sichern. Christian Kukuk und Checker wurde Neunte.
49 Paare stellten sich den Herausforderungen von Kursdesigner Gérard Lachat und seinem Team. 16 Hindernisse galt es zu überwinden, wobei vor allem der letzte, ein Oxer mit Wassermatte in Orange, zur Klippe avancierte. Aber auch der Aussprung aus der zweifachen sowie das mittlere Element der dreifachen Kombination waren nicht ohne.
Elf Paare aus acht Nationen gelang in der ersten Runde ein makelloser Umgang. Dazu gesellten sich die zwei schnellsten «Vierer» Christian Kukuk und Pénélope Leprevost. Kukuk und Checker (v. Comme il Faut) durten sich in der Endabrechnung über Platz neun freuen. Den ersten Doppelnuller zeigte der Schweizer Beat Mändli im Sattel der 13-jährigen Niederländerstute Dsarie. Nach ihm patzten einige Konkurrenten, bevor der Niederländer Kevin Jochems den Turbo zündete und mit seinem Hengst Turbo Z Mändlis Zeit unterbot. Die Führung wechselte jedoch gleich wieder, als der Brasilianer Rodrigo Pessoa, dessen Vater Nelson 1978 in St. Gallen den GP gewann, in Führung ging. Elian Baumann blieb im Sattel von Campari Z ebenfalls makellos, kam aber nicht an die Bestzeit heran. Als bester Schweizer beendete er auf dem guten sechsten Rang. «Ich wollte vor allem einen Nuller zeigen, was mir ganz gut gelang. Ein Top-3-Platz wäre schon toll gewesen, aber auch der sechste zählt zu meinen bisher grössten Erfolgen in meiner Karriere».
Am Schluss machten die drei Letztstartenden das Podest unter sich aus. Der Brite Scott Brash legte mit dem Zangersheidehengst Hello Vincent die Zeit von 45.41 Sekunden vor. Nach ihm folgte der Ägypter Nayel Nassar mit Igor van de Wittemoere. Der Stilist, der in den USA wohnt, setzte auf die Karte Risiko und übernahm die Führung. An seinem bisher wohl grössten Triumph konnte auch Philipp Weishaupt aus Deutschland im Sattel von Coby danach nichts mehr rütteln. Nassar, der Verlobte von Jennifer Gates, Tochter von Microsoft-Gründer Bill Gates, zu seinem Start in St. Gallen: «Ich bin zum ersten Mal an einem Turnier in der Schweiz und es ist wundervoll. Es ist ein tolles Gefühl hier in die Arena zu reiten und ich werde definitiv wiederkommen.» Er lobte vor allem sein Pferd, den 13-jährigen Belgierwallach Igor. «Er ist ein unglaubliches Pferd. Ich verfolgte die Runde von Brash – den muss man sehen, um zu wissen, wie man gewinnen kann – und setzte auf Risiko. Ich bin glücklich, dass es so perfekt aufgegangen ist. Ich wusste das Igor schnell ist.»
Alain Jufer, der dritte Schweizer in der Reprise, musste sich zwei Abwürfe plus einen Zeitstrafpunkt notieren lassen und beendete auf dem zwölften Schlussrang. Nicht in die Entscheidung eingreifen konnte Europameister Martin Fuchs mit Leone Jei, die Zeit seines Viererpunkteritts reichte nicht. Der Weltranglistenzweite Steve Guerdat musste sich mit Albführen’s Maddox, für den es der erste Fünfstern-GP war, drei Abwürfe notieren lassen.
Schweizer Doppelsieg durch Ott und Loser im Weltranglistenspringen
Im Preis Bemer und Epona gab es über 145 Zentimeter einen Doppelsieg der Schweizer Amazonen. Den Triumph im Stechen sicherte sich Elin Ott auf Remix. Die Zürcherin verwies die Walliserin Aurelia Loser auf Anaba Haize mit knapp drei Zehntel Vorsprung auf Rang zwei. Dritter wurde der Ägypter Karim el Zoghby mit Gallos. Die erste Prüfung des Misanto Youngster Cups konnte Steve Guerdat für sich entscheiden. Mit dem achtjährigen Djazz d’Arvor setzte er sich gegen den Italiener Antonio Alfonso durch, der mit den beiden Pferden Londra dell’Oxer und Elite de Riverland die beiden weiteren Podestplätze belegte