Besser geht es nicht: Während sich das deutsche Olympia-Team nach eindrucksvollen Erfolgen auf Tokio vorbereitet, zeigte der Nachwuchs beim Longines EEF Semifinale in Budapest eine exzellente Leistung. In der Besetzung Cedric Wolf, Jana Wargers, Sophie Hinners und Philipp Schulze Topphoff holte sich das deutsche Team unter Equipechef Ralf Runge mit dem optimalen Ergebnis von null Fehlern den Sieg vor Italien und der Schweiz. Der Stolz war unübersehbar, als sie gemeinsam zur Siegerehrung ins Stadion einritten, jeder mit blauer Schärpe und ihre Pferde mit den dunkelblauen Siegerdecken geschmückt. Damit qualifizierte sich die deutsche Mannschaft direkt für das Serienfinale in Warschau, bei dem sie auch in dieser Besetzung antreten wird.
Als zweites Team waren sie in den ersten Umlauf gestartet. Cedric Wolf eröffnete auf DSP Chicitito (v. Crossfire) hochkonzentriert und fehlerfrei. Bei Jana Wargers schob anschließend Limbridge (v. Limbus) mit dem Vorderhuf ganz leicht ein Klötzchen aus der Mauer – aber diese vier Fehlerpunkte wurden später zum Streichergebnis. Denn Sophie Hinners blieb bei ihrer Senioren-Premiere im Nationepreis auf Vittorio (v. Valentino) genauso fehlerfrei wie Schlussreiter Philipp Schulze Topphoff auf Concordess NRW (v. Congress).
Bevor es in den zweiten Umlauf ging, stand das deutsche Quartett mit Italien gemeinsam auf Rang eins, beide mit weißer Weste.
In dieser zweiten Runde sorgte Cedric Wolf fürs Streichergebnis: DSP Chicitito leistete sich am drittletzten Sprung einen Netzroller, bei dem die Stange lange zögerte, in den Sand zu rollen. Jana Wargers lieferte anschließend dafür die Null – und Sophie Hinners und Philipp Schulze Topphoff glänzten beide mit Doppelnull, wobei Concordess in beiden Umläufen sehr nachdrücklich vom Reiter zum Sprung übers Wasser aufgefordert werden musste.
Bei den Italienern war das Wasser der Punkt, an dem alle Siegeshoffnungen ertranken: Francesca Arioldi, die mit Icos (v. Cicero Z) in der ersten Runde noch eine blitzsaubere Null abgeliefert hatte, konnte im zweiten Umlauf als dritte Teamreiterin trotz allen Einsatzes ihren Wallach nicht überzeugen, das Wasser in Angriff zu nehmen. Zwei Verweigerungen bedeuteten ihren Ausschluss – und fürs Team zählten damit die vier Fehlerpunkte von Ludovica Minoli auf Jua de Krack (v. Unaniem). Da halfen dann auch nicht die Doppelnull von Francesco Turturiello auf Quite Balou (v. Quite Capitol) und die Nullrunde von Schlussreiter Antonio Alfonso auf Donanso (v. Vingino), der den ersten Umlauf gespart hatte nach den drei fehlerlosen Auftritten durch seine Team-Kollegen.
Fürs Schweizer Team mit Elin Ott auf Remix (v. Quidam de Revel), Edouard Schmitz auf Balenciana K (v. Balou du Rouet), Aurelia Loser auf Molly Mallone Z (v. Mylord Carthago) und Romain Duguet auf Calder (v. Casall) blieben aus jedem Umlauf nach Abzug des Streichergebnisses jeweils vier Fehlerpunkte in der Bilanz.
„Um die Zukunft brauchen wir uns keine Sorgen zu machen“, sagte der glückliche Ralf Runge nach der Siegerehrung in Budapest. „Diese Truppe macht einfach Spaß. Sie sind zwar jung, aber schon sehr erwachsen und können richtig gut reiten“, schwärmte er von seinen Schützlingen. Der 58-jährige, in den 1980er Jahren selbst Deutscher Meister und Vize-Mannschaftseuropameister der Jungen Reiter gewesen, gab in der ungarischen Hauptstadt sein Debüt als Equipechef – und das mit einem Ausrufezeichen. Bundestrainer Otto Becker, der sich auf die Olympischen Spiele in Tokio vorbereitet, ist dankbar, dass Runge die Teamführung übernimmt: „Ich bin sehr stolz auf diese Mannschaft! Das war eine tolle Teamleistung und ein super Debüt für Ralf Runge.“
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