Am 13. Oktober 2019 jubelte er noch: Da hatte Sameh El Dahan zusammen mit seinen Landsleuten Mohamed Taher Zeyada, Nayel Nassar und Abdel Said sensationell den Nationenpreis von Marokko in Rabat gewonnen und damit die Qualifikation Ägyptens für die Olympischen Spiele in Tokio erritten. Zum ersten Mal seit 1960 in Rom durfte wieder ein Team vom Nil nach Olympia.
Doch einer aus dieser A-Nationalmannschaft, die die Sensation geschafft und dabei unter anderem die Schweiz hinter sich gelassen hatte, durfte nicht um Olympia-Medaillen mit reiten: Sameh El Dahan, der 2014 und 2018 schon bei den Weltmeisterschaften für sein Land an den Start gegangen war und 2018 in Calgary den Rolex Grand Prix gewonnen hatte, wurde nicht von seinem Verband nominiert. Seine Pferde waren gesund, insbesondere die Top-Stute Suma’s Zorro (v. Douglas), mit der er seine größten Erfolge erreichte.
Es muss lange in Ihm und seinen irischen Sponsoren gegärt haben, aber jetzt, gut zwei Wochen nach der letzten Spring-Entscheidung in Tokio, hat sich die Enttäuschung Luft gemacht: Joanne Sloan, die irische Besitzerin seiner Pferde und des Stalls bei Belfast, in dem er zu Hause ist, hat bekannt gegeben, dass Sameh El Dahan nicht mehr unter der Fahne Ägypten startet.
„Sameh El Dahan hatte in den letzten Monaten beruflich eine sehr schwierige Zeit, und nach langem Suchen hat er sich entschieden, dass er seine Karriere nicht mehr auf dem Niveau fortsetzen kann, das er möchte, wenn er unter der Kontrolle des ägyptischen Reiterbundes bleibt. Für ihn war diese Entscheidung ein riesiger Schritt, da Sam ein sehr stolzer Ägypter ist und immer sein wird, der sein Land liebt und als jemand, der so viel für den Sport in Ägypten erreicht hat und nicht nur einen, sondern mehrere Fünf-Sterne-Grand-Prix gewonnen hat. Er setzte seinen Namen auf den Rolex Grand Slam of Honor und nahm an vielen Meisterschaften und Nationenpreisen teil, darunter als wichtiges Mitglied des siegreichen ägyptischen Nationenpreis-Teams und des ersten Teams, das einen olympischen Platz für Ägypten gewann.“
Joanne Sloan zeichnet auch schon den Weg vor, der jetzt begangen werden soll: „Ich bin jetzt stolz darauf, Sam bei seinem Wechsel der Sportnationalität zum Team Großbritannien zu unterstützen. Nachdem er die letzten zehn Jahre in Irland gelebt hat, ist dies die natürliche Weiterentwicklung seiner sportlichen Karriere zu British Equestrian- Es war eine schwere Entscheidung, die ihm durch die Begrüßung durch den Teammanager Di Lampard und das gesamte Team GB viel leichter gemacht wurde, weil sie ihn als willkommene und wertvolle Ergänzung zu ihrem Team begrüßt haben. Im Moment hat Sam eine unglaubliche Anzahl von Pferden. Ich hoffe, dass alle zusammenkommen und Sam ihre Unterstützung zeigen, dass er vorankommen und weiterhin so viele Menschen inspirieren kann, ihren Träumen zu folgen und daran zu glauben, dass alles möglich ist. Ich glaube, er ist ein unglaubliches Vorbild für alle – nicht als Sam von Irgendwoher, sondern als Sameh El Dahan, ein hart arbeitender, talentierter und unglaublicher Botschafter für unseren Sport, egal unter welcher Flagge.“