Während das Longines FEI Nationenpreis-Finale in Barcelona ausgetragen wurde, sorgten die 55 Teilnehmer des Großen Preises von Riesenbeck, einem CSI2* Springen über 1,45m Hindernisse, für Spannung in der Veranstaltungshalle von Riesenbeck International – immer wieder mit einem Auge aufs Handy schauend, wie sich in Spanien die Kollegen Daniel Deusser, Christian Ahlmann, Andre´ Thieme und David Will im Kampf um den prestigeträchtigen Titel und viel Preisgeld schlugen.
Die Zuschauer am Rande der Bande in Riesenbeck – alle geimpft, genesen oder getestet – sahen zwölf Teilnehmer, die sich über den flüssig zu reitenden Parcours von Olaf Herrmann mit einem Nullfehlerritt für das Stechen qualifizierten. Sophie Hinners (Pfungstadt) ist das neue Supertalent im deutschen Springsport. Die fast 24 Jahre alte junge Frau kann bereits reiten wie eine ganz Große. Sie sitzt schön, ist effektiv, hat einen Plan – und ist schnell!
Im Stechen legte sie auf der zehn Jahre alten Stute Galanda Mara mit 43.90 Sekunden eine tolle Zeit vor. Da half es sicher, dass der Pferdebesitzer Emile Hendrix aus Holland eigens angereist war, ebenso wie ihr Lebensgefährte und Chef des Stalles, in dem sie beschäftigt ist, Richard Vogel.
Eine Frau, die schon oft zeigte, wie nervenstark und effektiv sie reitet – und wie schnell – machte im Anschluss schon vor dem Durchreiten der Startlinie klar, dass sie die Herausforderung annimmt. Katrin Eckermann (Warendorf) raste mit dem achtjährigen Hengst Cascadello Boy in 42.09 Sekunden durch den Parcours. Wie immer kampfbereit, mit enormem Siegeswillen und sehr schön anzusehen.
Die Zuschauer hielten den Atem an, die Stangen blieben in den Auflagen liegen. Und Katrin Eckermann gewann erstmals den Großen Preis von Riesenbeck.
Auf Rang drei ritt Geritt Nieberg (Münster) mit dem neuen Jahre alten Blues d ´Aveline (45.17), einem Pferd, das er erst seit etwas mehr als vier Wochen unter dem Sattel hat. Mit ihm startete er erfolgreich im Rahmenprogramm der EM in Riesenbeck, dann in Aachen, jetzt wieder in Riesenbeck.
FUNDIS Youngster-Cup (6-7 jährige Pferde)
Viel Mühe geben sich die Profireiter mit der Ausbildung ihrer künftigen Stars. Sie führen den Nachwuchs in den von Scouts und wissbegierigen Pferdefreunden vielbeachteten Springprüfungen an den Sport heran. Jeder hofft dabei, einen künftigen Champion unter dem Sattel zu haben.
Im Finale des FUNDIS Youngster-Cup (6-7 jährige Pferde) standen 81 Pferde auf der Startliste der Zwei-Phasen-Springprüfung über 1,25 m bis 1,30 m Hindernisse.Phillip Weishaupt aus den Beerbaum Stables, der vorige Woche noch mit dem Westfalen-Hengst Coros von Cornet Obolensky-Arpeggio den Weltmeistertitel der sechsjährigen Springpferde beim Turnier in Lanaken holte, zeigte wieder einmal, wie herausragend er den Nachwuchs auszubilden und vorzustellen weiß.
Als erster Starter legte er ordentlich los, ritt in Phase zwei enge Kurven, forcierte das Tempo – seine sechsjährige Stute Finea De Beaufour (Diamant de Semilly x Burggraaf) spielte prima mit. Beide blieben fehlerfrei und waren in der Altersklasse der sechsjährigen Pferde nicht mehr einzuholen.Doch dann kam die US-Amerikanerin Emily Short mit ihrem sieben Jahre alten Wallach Bunter Boy (Quarismo x Lordanus) und schlug Weishaupts Zeit (0/31.30). Das Finale des Fundis Youngster Cups ging nach Amerika. Dritter wurde der Italiener Lorenzo Argentano mit dem siebenjährigen Edwin de la Chee (Lux x Quidam de Revel), das Paar benötigte 31.31 Sekunden in der Phase zwei.
Kleine Tour
Am frühen Sonntagmorgen ging es für 44 Pferde um den Sieg im Finale der Kleinen Tour. Hier wurde der Sieg in einem Zwei-Phasen-Springen ermittelt. Aisling Mcguinness aus Irland hatte ganz klar die Nase vorn mit ihrer elfjährigen Stute Kilderrys Joint Venture (0/29.57), dahinter platzierten sich die deutschen Reiter Karl Brocks jun. auf der neun Jahre alten Cornada von Cornado I x Montender (0/31.87) und Kartin Eckermann auf Christian´s Chacco (Chacco-Blue x Balou du Rouet), die 31.91 Sekunden benötigte, um den dritten Platz zu belegen.
Alle Ergebnisse hier