„Es war mein Tag“, auf diese kurze und so richtige Formel brachte es der Sieger im Rolex Grand Prix bei der Royal Windsor Horse Show: Als Schnellster im Stechen von nur drei Teilnehmern sicherte sich Gregory Wathelet auf Nevados S (v. Calvados Z) den Sieg plus 125.000 Euro Preisgeld plus neuer Uhr. Aber auf die Frage, ob er den Abend mit großer Feier begehen wird, kam die Antwort: Vor allem gehe es darum, am Abend den Flieger zu erreichen. Das nächste Turnier wirft seine Schatten voraus.
Bis zum vorletzten Hindernis war der Belgier, der zweimal im Umlauf viel Glück nach hörbarem Stangenkontakt hatte, mit seinem Konkurrenten Max Kühner gleichauf. Der hatte vor einem Jahr in ’s Hertogenbosch schon einen Rolex Grand Prix gewonnen. Aber an dem Royal Windsor Sprung passte bei der Jagd auf die Bestzeit die Distanz nicht richtig. Elektric Blue P (v. Eldorado Vd Zeshoek) rettete zwar seinen Reiter fehlerfrei aus der misslichen Situation, doch die Distanz zum letzten Sprung ging der für Österreich startende Bayer dann etwas vorsichtiger an, was mit ebenfalls Doppelnull Rang zwei bedeutete. Immerhin noch mit 75.000 Euro verschönert.
Der dritte Teilnehmer am Stechen war auch der letzte Starter im Umlauf gewesen. Und wieder war es die Jagd auf Wathelets Bestzeit, die Besseres verhinderte: Daniel Bluman trieb seinen Ladriano Z (v. Lawito) unter vollem Körpereinsatz zum letzten Sprung – und der fiel.
Als Pathfinder war David Will mit Babalou HD (v. Balous Bellini) als Erster in den Parcours eingeritten, hochkonzentriert Reiter und Pferd. Babalou HD ließ bei (fast) jedem Sprung viel Luft zwischen sich und den Stangen. Aber an Hindernis Nr. 9 kippte der Fangständer. Vier Fehlerpunkte, doch am Ende Rang neun für die Beiden.
Christian Ahlmann nutzte die 45 Sekunden vor dem Start, um seinem Dominator 2000 Z die wichtigsten Hindernisse und Wendungen schon mal zu zeigen. Doch auf der Schlusslinie kam es an beiden Sprüngen der zweifachen Kombination zu Berührungen.
Daniel Deusser, der Sieger von ’s Hertogenbosch und Aachen, pilotierte seinen Bingo Ste Hermelle (v. Number One) gewohnt souverän durch den schwierigen Parcours – bis die Oxerstangen ins Wasser platschten. Er erhöhte das Tempo und wurde mit den vier Fehlerpunkten vor David Will dann Achter.
Das Favoriten-Sterben ging weiter: Henrik von Eckermann mit King Edward (v. Edward) sammelte genauso einen Springfehler ein wie Martin Fuchs mit Leone Jei (v. Baltic VDL) und Kent Farrington mit Orafina (v. For Fashion), bei Steve Guerdat und Venard de Cerisy (v. Open Up Semilly) waren es sogar zwei. Und Olympiasieger Ben Maher gab mit Enjoy CK Z (v. Echo Van’t Spieveld) sogar ganz auf, nachdem er schon an den Hindernissen 2 und 4 jeweils die Stangen aus den Auflagen gekickt hatte. Weil sie nach dem Fehler jeweils aufs Gaspedal traten, wurden Henrik von Eckermann noch Vierter, Martin Fuchs Sechster und Kent Farrington Siebter.
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