Schon seit Jahren gehört Daniel Deusser zu den erfolgreichsten Reitern der Welt. Im Interview spricht der 41-Jährige über den Stellenwert des Rolex Grand Slam für den Reitsport und seine Ziele für den CHIO Aachen.
Der Rolex Grand Slam of Show Jumping feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum – welchen Einfluss hat diese Serie auf den Springsport ausgeübt?
Mit dieser Serie wurde etwas Einzigartiges geschaffen. Es ist einfach ein exklusives und fantastisches Format, das bis heute seinesgleichen sucht. Die vier Majors sind die besten Turniere, die unser Sport zu bieten hat. Jedes von ihnen ist ein Highlight für uns Reiter. Jeder möchte da gewinnen. Früher gab es nur ein Championat am Ende der Saison, auf das wir alle hingearbeitet haben. Heute jedoch schauen wir auf den Rolex Grand Slam und betrachten die vier Turniere als vier besondere Highlights und eine einmalige Gelegenheit, in unserem Sport Geschichte zu schreiben.
Was macht die vier Majors so besonders?
Die Organisation dieser Turniere ist phänomenal, sie werden an fantastischen Orten mit perfekten Bedingungen ausgetragen und das Interesse der Fans ist riesig. Das sorgt für eine unglaubliche Atmosphäre in den Stadien. Hinzu kommt, dass diese Turniere sehr traditionsreich sind. Die besten Reiter der Welt sind dort angetreten. Und jetzt darf meine Generation Teil dieser besonderen Geschichte sein. Das macht es für uns alle ganz besonders, zu den vier Majors zu reisen und dort unser Bestes zu geben.
Sie haben ein großartiges Team hinter sich. Wie wichtig ist das für Ihren Erfolg?
Um erfolgreich zu sein, muss man ein großes Team um sich haben und alle müssen zusammenpassen und zusammenarbeiten. Unser Sport ist heute sehr komplex und eng getaktet. Dadurch, dass ich so viel unterwegs bin, ist mein Team zu Hause genauso wichtig wie meine eigene Leistung im Sattel. Und auch mein Pfleger Sean Lynch ist eine sehr wichtige Person in meiner Karriere. Ich vertraue ihm hundertprozentig, was sehr wichtig ist, wenn er mit meinen Pferden unterwegs ist. Ohne ihn wären meine Erfolge unmöglich.
Was hält Sie motiviert und hungrig auf Erfolg?
Es gibt einfach etwas in mir, das gerne einen Schritt weiter geht und gerne gewinnt. Als Springreiter reisen wir auf viele Turniere, es gibt immer viele gute Konkurrenten, aber immer nur einen Sieger. Natürlich ist ein zweiter oder dritter Platz auch hervorragend, aber wenn ich nicht gewinne, denke ich immer an die Runde zurück und lerne aus dem, was besser hätte laufen können. Somit sehe ich jedes Turnier als eine wichtige Erfahrung und Motivationsquelle.
Welche Konkurrenz erwarten Sie beim CHIO Aachen?
Wie bei jedem Major werden auch in Aachen wieder die besten Reiter der Welt an den Start gehen. Jeder von uns richtet seine Pläne für die Spitzenpferde speziell nach diesen Turnieren aus. Dadurch ist das Niveau des Sports, das eine jede dieser Veranstaltung bietet, wirklich einmalig.
Wie es sich anfühlt, den Rolex Grand Prix in Aachen zu gewinnen, haben Sie 2021 erlebt …
Ja, das stimmt. Mit diesem Sieg ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen. Vor heimischem Publikum als Sieger gefeiert zu werden, das war ein Gefühl, das ich niemals vergessen werden. Leicht wird’s nicht, aber ich hätte große Lust, meinen Namen ein weiteres Mal auf der Siegertafel zu lesen.
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