Es ist der britische Bruder des Deutschen Derbys in Hamburg, das Derby in Hickstead, rund 70 KIilometer südlich der City of London. Es ist, auch wenn das verblüffen mag, deutlich jünger. Während der Große Wall und Pulvermanns Grab in Hamburg 1920 zum ersten Mal in Angriff genommen wurden, erklang die Startglocke auf dem britischen Derby-Parcours zum ersten Mal erst 1961. Aber die Reiter sind oft die gleichen in den beiden Derbys, zum Beispiel Nelson Pessoa, der sieben Mal in Hamburg gewann und damit einsamer Rekordhalter ist, in Hickstead schaffte er es nur zwei Mal.
In diesem Jahr wollte sich der Brite William Funnell nach 2006, 2008, 2009 und 2018 zum fünften Mal den Titel als Derbysieger in Hickstead sichern und hatte auch beste Voraussetzungen. Denn mit Dublon (v. Centauer Z) und Equine America Billy Diamo (v. Cevin Z) hatte er gleich zwei Pferde fehlerfrei über den Parcours und damit ins Stechen gebracht. Aber ein Ire hatte das Kunststück der Nullrunde auch geschafft und vermasselte ihm mit seinem ersten Derby-Sieg den Heim-Triumph: David Simpson hatte zwar mit Pjotr van de Kruishoeve (v. Bamako de Muze) im Stechen einen Abwurf, doch das gleiche Missgeschick traf auch William Funnell mit Dublon – und dabei war der Brite gut eine Sekunde langsamer. Er verzichtete auf eine weitere Stechrunde und gab sich mit den Plätzen zwei und drei zufrieden. 2024 ist ja auch noch ein Jahr, es erneut zu versuchen.
Zwei deutsche Reiter, die sich mit ihren Pferden in diesem Jahr in Hamburg auch schon im Derby platziert hatten, schafften es in Hickstead erneut ins Geld: Sandra Auffarth wurde mit 9 Punkten im Umlauf auf Nupafeed’s La Vista (v. Lordanos) in Hickstead Siebte, nachdem sie in Hamburg den vierten Platz geschafft hatte; Kai Rüder wurde beim britischen Derby auf Cross Keys (v. Casall) mit 16 Punkten Zwölfter, in Hamburg hatte das Paar den zehnten Platz geschafft.
Ach ja, und noch einer konnte aus der Ferne mitfeiern: Seine Majestät König Charles III. feierte als Pferdebesitzer seinen allerersten Sieg in Hickstead, als Katie Jerram-Hunnable mit dem sechsjährigen amtierenden Titelverteidiger Sunbeam erneut die Agria Supreme Coloured Horse Ridden Championship in der Longines International Arena gewann. Im vergangenen Jahr gewann er den Supreme-Titel für Ihre Majestät die Königin und bescherte der verstorbenen Monarchin damit einen Jubiläumstitel.
Das komplette Ergebnis aus Hickstead hier