Es gab trotz des vielversprechenden Auftakts keine Titelverteidigung für das Team Brasilien bei den Panamerikanischen Spielen in Santiago de Chile. Stattdessen haben die USA ihrem siebten Panamerika-Titel am Dienstagabend den achten hinzugefügt. Die Freude darüber war eine doppelte bei Stars and Stripes, denn mit diesem Sieg hatten sich die USA endlich auch den so lange ersehnten Startplatz für Olympia 2024 in Paris gesichert.
Teamchef Robert Ridland hatte McLain Ward mit Contagious (v. Conatgio) als Startreiter in den Parcours geschickt. Der Routinier und aktuell Weltranglisten-Achte lieferte zwei blitzsaubere, fehlerfreie Runden ab und öffnete so schon einmal die Tür für den Titelgewinn. Ganz nebenbei setzte er sich am Ende mit seinen 3,34 Gesamtpunkten auch auf Platz eins der Einzelwertung, die am Freitag in zwei Runden entschieden wird. Als Zweiter folgte Karl Cook, dessen Auftritt mit Caracole de La Roque (v. Zandor Z) bei den Spielen unter keinem guten Stern zu stehen schien: Den19,28 Punkten aus dem Zeitspringen folgten 12 Punkte im ersten Umlauf des Mannschaftswettbewerbs. Aber dann, in Runde zwei, passte plötzlich alles und es folgte die nächste Nullrunde für Team USA. Kent Farrington, Weltranglisten-Siebter, lieferte auf Landon (v. Comilfo Plus Z) anschließend genauso eine Doppelnull ab wie Schlussreiterin Laura Kraut auf Dorado (v. Tailormade Diarado’s Boy), die sich damit mit 3,39 Punkten auf Platz zwei der Einzelwertung schob. Kent Farrington ist aktuell Achter der Einzelwertung, aber mit 5,46 Punkten ebenfalls in Schlagweite zu den Podiumsplätzen.
Silber gab es für die Mannschaft aus Kanada: Tiffany Foster schaffte es als Startreiterin auf Figor (v. VDL Group Zagreb) ebenfalls, beide Umläufe fehlerfrei zu absolvieren und steht in der Einzelwertung jetzt auf Rang fünf. Mario Deslauriers kam mit Emerson (v. Eldorado vd Zeshoek) zweimal mit vier Punkten aus dem Parcours, Amy Millar hatte mit Truman (v. Mylord Carthago) in der ersten Runde einen Abwurf, blieb aber in der zweiten dann fehlerfrei genauso wie Schlussreiterin Beth Underhill auf Nikka vd Bisschop (v. Emerol Nop).
Nur noch Bronze gab es für die Titelverteidiger aus Brasilien. Startreiter Pedro Veniss kam auf Nimrod de Muze Z (v. Nabab de Reve) mit einem Springfehler aus dem ersten Umlauf, blieb im zweiten dann zwar fehlerfrei, aber rutschte in der Einzelwertung vom zweiten auf den vierten Platz ab. Doch fürs Team-Ergebnis war da noch alles offen. Aber dann folgte ein rabenschwarzer Tag für Marlon Modolo Zanotelli, der den ersten Tag als Bester abgeschlossen hatte und auf bestem Weg schien, seinen Einzel- und Mannschaftstitel von vor vier Jahren zu verteidigen. Mit Deesse de Coquerie (v. Consul Dl Vie Z*Gfe) fielen an Sprung vier die Mauersteine, an Sprung sechs folgte die oberste Stange – bis zur Rechtswendung in die Schlusslinie waren daraus 16 Fehlerpunkte geworden. Und dann verweigerte die Stute am Einsprung zur Dreifachen Kombination die weitere Zusammenarbeit und blieb stehen. Da blieb nur noch das vorzeitige Verlassen des Parcours. Stephan de Freitas Barcha auf Chevaux Primavera Imperio Egipcio (v. Calvaro F.C.) servierte anschließend eine saubere Doppelnull und schob sich damit als bester Brasilianer in der Einzelwertung auf Rang drei. Schlussreiter Rodrigo Pessoa erwischte mit Major Tom (v. Vagabond de la Pomme) auch nicht den besten Tag: Vier und acht Punkte aus den beiden Umläufen besiegelten endgültig den Bronze-Platz – gerade noch mit gut zwei Punkten Vorsprung vor Mexiko, dessen Team sich trotz der verpassten Bronze-Medaille freute, denn Kanada und Mexiko sicherten sich neben den USA ebenfalls ihre Startplätze für Olympia 2024 in Paris.
Das komplette Team-Ergebnis hier
Der Zwischenstand in der Einzelwertung hier