Es war ein kurzes Finale in der Nacht zu Freitag im World Equestrian Center in Ocala. Zwar hatten zehn der 49 Gestarteten den Umlauf ohne Stangenberührung absolviert, aber ins Stechen des 330.000 Dollar Grand Prix durfte trotzdem nur die Hälfte von ihnen einreiten. Die anderen fünf Reiter-Pferd-Paare waren der offenbar nicht optimalen Berechnung des Parcourschefs mit Zeitfehlern zum Opfer gefallen. Unter ihnen war auch der eigentlich nie langsame Richard Vogel mit United Touch S (v. Untouched), der als Zweiter ins Rennen gegangen war und am Ende mit drei Zeitfehlern Zehnter wurde. Er war damit der Beste der vier gestarteten Deutschen.
Nachdem Kevin Staut auf seinen Start im Stechen verzichtet hatte, blieben noch vier, die den Sieg unter sich ausmachten. Es wurde ein Schweizer Doppelsieg: Als zweiter Starter hatte Martin Fuchs mit Leone Jei (v. Baltic VDL) mit fehlerfreien 36,68 Sekunden vorgelegt, die danach auch sein Freund Steve Guerdat mit Albfuehren’s Iashin Sitte (v. Bamako de Muze) nicht unterbieten konnte, sondern mit 37,54 Sekunden Zweiter wurde. Platz drei ging unter dem Jubel des Publikums an eine US-Amerikanerin, Callie Schott auf Garant (v. Warrant), den Willem Greve in den großen Sport gebracht und Beezie Madden anschließend weiter ausgebildet hat. Vierter wurde Shane Sweetnam auf RR Combella (v. Cornet du Lys).
Als erster der 49 Starter hatte am Abend David Will auf Zaccorado Blue (v. Zirocco Blue) das Springen eröffnet. An Sprung elf, einem Liverpool mit rosafarbenen Flamingos auf den Fangständern, fiel die erste Stange – womit er, wie sich später zeigte, in guter Gesellschaft war. Denn dies war das Hindernis mit der höchsten Fehlerquote. Am Ende kam auch noch eine Stange am Schlussoxer dazu und David Will ordnete sich im Klassement in guter Gesellschaft mit seinen acht Punkten ein, nämlich zwischen Ben Maher auf Dallas Vegas Batilly und Nicola Philippaerts auf Katanga v/h Dingeshof.
Christian Kukuk als dritter deutscher Starter packte auf zwei Abwürfe noch einen an diesem Abend offenbar obligatorischen Zeitfehler drauf. Da war dann als 41. Starter André Thieme die letzte Option vom mitfiebernden Bundestrainer Otto Becker in der Kiss-and-Cry-Aerea. Doch auch Paule S (v. Perigueux) mochte die Flamingos nicht: Vier Fehlerpunkte und Platz 15.
Aber neben den Flamingos war es eben vor allem die Zeit, die irgendwie nicht richtig zu passen schien: Als bei Halbzeit das Treckerballett zur Bodenpflege begann, war von den bis dahin gestarteten 25 Reitern nur einer völlig fehlerfrei, nämlich Shane Sweetnam, und insgesamt 16 hatten Zeitfehler auf ihrem Konto. Eine ungewöhnliche Quote.
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