Einer war am schnellsten im Stechen um den Großen Preis der DKB in Hohen Wieschendorf: Natürlich, kaum überraschend, Richard Vogel. Doch diesmal folgt darauf nicht die Siegesmeldung, sondern ein Aber. Denn Richard Vogel und Cydello (v. Cascadello I) kamen nicht mit der Null hinten an, sondern ließen unterwegs eine Stange in den Sand rollen. Statt Sieg wurde es Rang sechs.
Philip Rüping brauchte mit Baloutaire PS (v. Balou du Rouet) eine Dreiviertelsekunde länger für den verkürzten Final-Parcours, aber dafür blieb alles dort liegen, wo es hingehörte – und das bedeutete den Sieg. Platz zwei ging nach Schweden: Emma Emanuelsson schaffte mit Canbella Blue PS (v. Cantolar) die zweitschnellste Doppelnull und war dabei so schnell, dass Christian Ahlmann sie auf Clintrexo Z (v. Clintissimo nicht mehr einholen konnte, sondern Dritter wurde. Die viertschnellste Doppelnull lieferte Armin Schäfer mit Costa Gavras (v. Contadoro) ab und schob damit Tobias Meyer um sieben Hundertstel auf Rang fünf mit Caillou (v. Christian).
Philip Rüping war nach seinem Sieg super happy: “Baloutaire war in den letzten Springen oft Null. Wir haben auch schon ein paar Stechen geritten, aber ich habe mich noch nicht so ganz getraut, volles Risiko zu gehen. Er ist ein super, super feinfühliges Pferd und bisher hatte ich immer das Gefühl, dass er es mir noch nicht so ganz anbietet, ihn so sehr schnell zu reiten, um ganz vorne zu sein. Aber heute nach dem Umlauf hatte ich so ein lockeres und gutes Gefühl, dass ich gesagt habe, heute probiere ich einfach mal, ihn etwas schneller zu reiten als sonst. Das hat er super mitgemacht. Er ist super grundschnell. Und wenn ich dann alles so treffe, wie ich es mir vornehme, dann sind wir super dabei. Das war schon heute die beste Runde, die wir hätten machen können. Ich bin super happy, dass er so gut drauf ist die letzten Monate, und als Reiter gibt einem das auch viel Selbstbewusstsein.“
Für Rüping stehen demnächst die Deutschen Meisterschaften in Balve im Kalender. Und natürlich hofft er, sich dort mit guten Leistungen für Aachen zu empfehlen.
Der Drittplatzierte Christian Ahlmann freute sich riesig über das Comeback seines 15-jährigen Clintrexo Z: „Clintrexo war lange raus. Ich bin wirklich sehr glücklich, dass er sich wieder so anfühlt, dass er richtig mitmacht, er Spaß hat. Lange war das Gegenteil der Fall. Wir wussten nicht wirklich, was er hat. Ich hatte einfach im Parcours kein gutes Gefühl mehr zum Schluss. Diese Situation hatten wir für lange Zeit. Seit fünf, sechs Monaten, ich weiß nicht aus welchem Grund, fühlt er sich wieder super an. Wir haben ihn langsam wieder aufgebaut. Er hat viele kleine Turniere gemacht. Das war jetzt mal wieder so eine richtige Prüfung für ihn über 1,60m mit Stechen. Ich bin super glücklich, dass er wieder da ist und wie er sich anfühlt. Er ist ja 15 Jahre alt und hat hoffentlich noch ein bisschen was vor sich. Er hat ja schon viel bewiesen im Sport, hat schon Medaillen für Deutschland geholt, Große Preise gewonnen. Ich wäre gerne noch etwas schneller geritten, aber das sollte heute nicht sein.” Für Christian Ahlmann geht es die nächsten Wochenenden bei der Global Tour in Cannes und St. Tropez weiter. Aber nach Hohen Wieschendorf will er auf jeden Fall zurückkehren.
Alle Reiter lobten die hervorragenden Bedingungen bei der DKB Pferdwoche, die 2025 in die dritten Saison startet.
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