Normalerweise ist er auf den internationalen Drei- bis Fünf-Sterne-Springturnieren weltweit unterwegs. Höchst erfolgreich im Springsattel sammelt er Schleifen und Platzierungen, bildet Pferde für den ganz großen Sport aus. Normalerweise. Jetzt ist auch die Nummer 12 unter den deutschen Top-Springreitern und 111 der FEI-Weltrangliste durch das Coronavirus ausgebremst. Harm Lahde, Chefbereiter auf dem Gestüt Eichenhain, im niedersächsischen Landkreis Verden, erzählt spring-reiter.de, wie er mit der plötzlichen weltweiten Turnierpause umgeht.
„Wir nutzen die Zeit gerade auf dem Gestüt Eichenhain, um unsere jungen Pferde zu selektieren. Beginnend mit den Zwei- und Dreijährigen, die wir bezüglich Größe, Abstammung, Korrektheit des Exterieurs, Vermögen und der Bascule beim Freispringen beurteilen. Von einigen Jungpferden machen wir jetzt zudem Videos für eine Online Auktion“, erklärt Harm Lahde seine derzeitige Hauptarbeit. (Video hier)
Die Zeit der Entschleunigung durch das Coronavirus setzt nun auch bei der Arbeit mit den Pferden neue Schwerpunkte: „Durch die Turnierpause bietet es sich für mich zur Zeit an, mehr junge Pferde auszuprobieren und Entscheidungen zu treffen, welche Pferde Potenzial für Bundeschampionate, Weltmeisterschaft der jungen Pferde und gegebenenfalls später für den internationalen Sport haben“, so der 33jährige Athlet.
Seine Turnierpferde, die ihn in den vergangenen Wochen auf internationalen Turnieren begleitet haben, genießen jetzt nochmal eine kleine „Vorsaisonpause“. „Sie werden longiert, gehen auf die Rennbahn oder entspannen auf dem Paddock“, erzählt Harm Lahde. Und er selbst hat nun auch mehr Zeit. Für sich.
„Die turnierfreien Sonntage genieße ich jetzt mit Ausschlafen, einem ausgiebigen Frühstück, Videocalls mit Freunden oder einfach mal entspannt auf der Couch. Trotzdem hoffe ich, dass sich die Situation schnell beruhigt und wir die Sonntage bald wieder wie gewohnt auf den Reitturnieren verbringen dürfen“, hofft der Springreiter. Und wünscht allen Reitern und Kollegen: „Bleibt alle gesund. Liebe Grüße, Harm!“