Die Corona-Pandemie hat den internationalen Turnier-Zirkus seit Mitte März jä ausgebremst: Etliche Turniere wurden abgesagt oder sollen, wie z.B. das Hamburger Spring- und Dressur-Derby, verschoben werden. Das stellt die FEI jetzt vor eine riesige Herausforderung: Der internationale Turnier-Kalender muss neu aufgestellt, aufgestockt und reorganisiert werden. Vorrang sollen dabei die CSIO Turniere haben.
Die Nationenpreis-Serie und die Longines Global Champions Tour haben besonders stark unter den Absagen gelitten. Allein beim FEI Nationenpreis der Europäischen Division I sind vier Events gestrichen worden. Damit fällt der Großteil der Turniere aus, bei dem die Nationen um wertvolle Punkte reiten konnten. Jetzt muss die FEI überlegen, wie die Serie nach einer Neuplanung für diese Saison noch zu retten ist.
Eine wahre Herkules-Aufgabe für die FEI: Denn für gewöhnlich ist der internationale Turnierkalender der FEI rund ums Jahr prall gefüllt. Während im Winter-Halbjahr, in der Indoor-Saison, die Weltcup-Etappen zu den CSI und CDI-Turnieren auf höchstem Niveau gehören, sind es im Sommer die Nationenpreisturniere und die Events der Longines Global Champions Tour, die bei den Serien zuerst genannt werden. Andere Serien wie die Youngster Tour im Springen, der Louisdor-Preis oder Nürnberger Burg-Pokal in der Dressur sind jedoch ebenfalls enorm wichtig, bieten sie doch eine Plattform für die Nachwuchspferde. Jetzt müssen also einige wichtige Turniere in den ohnehin schon gut gefüllten Turnierkalender geplant werden.
Den CSIO-Turnieren Vorrang zu gewähren, ist eine zielgerichtete Maßnahme, die dringend erforderlich ist. Es geht dabei nicht nur darum, die schwer in Mitleidenschaft gezogene FEI Nationenpreis-Serie zu sichern, die durch vier Absagen stark eingeschränkt ist. Es geht vor allem darum, den Nationen, die eine Mannschafts-Qualifikation für die Olympsichen Spiele haben, eine Plattform zu bieten, ihre Team-Mitglieder zum Einsatz zu bringen. In Vorbereitung auf die ebenfalls aufgrund der Corona-Pandemie verschobenen Olympischen Spiele von Tokio, die nun 2021 ausgetragen werden. Daher werden auch diejenigen CSIO-Events vorrangig bei der erneuten Terminvergabe berücksichtigt, die nicht zu einer Serie wie dem FEI Nationenpreis gehören.