Die Bundeschampionate 2020 finden statt. Aber sie werden in jeder Hinsicht anders sein. Ohne Besucher und ohne Aussteller erstreckt sich die Veranstaltung vom 26. August bis 6. September über zwei Wochen. Auf welche coronabedingten Veränderungen sich die Teilnehmer außerdem einstellen müssen, hat Turnierleiter Markus Scharmann am Rande eines Vorbereitungsturniers für die Springpferde erläutert.
Bei den Bundeschampionaten 2020 sind die Disziplinen auf zwei Wochen aufgeteilt: In der ersten Woche ermitteln die Spring- und Geländepferde und -ponys ihre Bundeschampions. In der zweiten Woche geht es um die Titel auf dem Dressurviereck und dem Reitpferdeplatz. „Wir können die Veranstaltung nur realisieren, wenn wir die Coronaregeln einhalten. Durch die Trennung der Disziplinen entzerren wir die Anzahl der Menschen vor Ort. Das erlaubt uns zudem, den Veranstaltungsbereich zu verkleinern, wenngleich er immer noch sehr weitläufig ist“, sagt Markus Scharmann.
In den Vorjahren war der DOKR-Bundesstützpunkt Reiten mit Stallungen und Dressurplätzen Teil der Veranstaltung. Nun ist er strikt vom Veranstaltungsgelände getrennt, das im Wesentlichen aus dem bekannten Hauptplatz des Championatsgeländes mit Springstadion und Reitpferdeplatz sowie dem Vorbereitungsplatz Springen, der sogenannten „Hammerwurfwiese“, und dem Vielseitigkeitsplatz besteht.
Im Springstadion, zwar bekannt als Burandtwiese, aber natürlich seit Jahren ein Sandplatz, tragen wie gehabt die Springpferde und -ponys ihre Wettkämpfe aus. Vorbereiten können sie sich wie in den Vorjahren auf dem Sandgeläuf der Hammerwurfwiese im Wald hinter dem Springplatz. Neu ist, dass auf dem Platz auch zwei Longierzirkel eingerichtet werden.
Der Reitpferdeplatz wird in der ersten Woche zum Schauplatz der Teilprüfungen Dressur und Springen der Vielseitigkeitspferde und -ponys, die Geländeprüfung findet wie gehabt auf dem Vielseitigkeitsplatz statt.
In der zweiten Woche treten auf dem Reitpferdeplatz dann die Reitpferde und -ponys an. Für sie ändert sich also räumlich nichts. Zusätzlich werden für sie zum Longieren zwei Plätze auf dem zu diesem Zeitpunkt verwaisten Vorbereitungsplatz der Vielseitigkeitspferde eingerichtet.
Ganz neue Bundeschampionate erleben die Dressurpferde und -ponys, die sonst auf den Plätzen am Bundesstützpunkt ihre Prüfungen hatten. Ein Dressurviereck wird auf dem Springplatz, eines auf der Hammerwurfwiese aufgebaut – beide inklusive Vorbereitungsplatz daneben.
Alle Veränderungen zielen darauf ab, die Einhaltung der Corona- und Hygieneregeln zu gewährleisten. Das zeigt sich auch im Stallbereich. Es gibt keine Stallgassen. Stattdessen sind die Pferdeboxen Rücken an Rücken mittig unter den an den Seiten offenen Zelten angeordnet. Quasi Offenställe. „Gerne hätten wir den ganz jungen Pferden wieder, wie letztes Jahr eingeführt, feste Stallungen am Bundesstützpunkt angeboten. Das ist dieses Jahr aber nicht möglich. Die Stallplanung berücksichtigt jedoch besondere Anforderungen in der Unterbringung zum Beispiel von Hengsten“, sagt Markus Scharmann.
Es gibt in diesem Jahr übrigens auch nur diesen einen Stallbereich. Er befindet sich auf dem sogenannten Heueracker, wo in den Vorjahren immer schon die Spring- und Vielseitigkeitspferde untergebracht waren. Der Eingang am Heueracker ist auch der einzige Zugang zum Veranstaltungsgelände. Das gesamte Turnierareal ist während der Bundeschampionate mit einem Bauzaun eingezäunt. Nur wer angemeldet ist, kommt auf das Gelände. „Es tut mir wirklich sehr leid, dass in diesem Jahr nur Teilnehmer mit zwei Begleitpersonen und Leute mit konkreter Funktion für die Veranstaltung vor Ort dabei sein können“, entschuldigt sich Markus Scharmann und bittet Pferdebesitzer, Züchter und alle, die natürlich gerne live dabei wären, um Verständnis. „Nur so war die Veranstaltung überhaupt genehmigungsfähig.“
Weitere Informationen zu den Bundeschampionaten unter www.bundeschampionate.tv. (fn-press)