Die Ausgangslage am Finaltag der Schweizer Meisterschaft der Springreiter war spannend: nach der ersten Wertungsprüfung lagen elf Reiterinnen und Reiter punktemässig innerhalb eines Springfehlers beisammen mit Martin Fuchs, Bryan Balsiger und Alain Jufer an der Spitze.
Der erste, von Kursdesigner Guido Balsiger sehr anspruchsvoll konzipierte Umgang schüttelte dann das Klassement noch einmal durch. Vor allem gab es einen Wechsel an der Spitze: weil Martin Fuchs, die Welt-Nr. 2 der Springreiter, mit dem 12-jährigen Oldenburger Stalando beim vierten Hindernis einen Abwurf verzeichnete, konnten Bryan Balsiger mit Aks Courage und auch Niklaus Schurtenberger mit Quincassi am Europameister vorbeiziehen.
Im zweiten Umgang, an dem noch die 15 Besten teilnahmeberechtigt waren, blieb Europameister Fuchs ohne Makel, konnte sich aber aus eigener Kraft nicht mehr verbessern.
Und die beiden Führenden machten keine Geschenke: sowohl Niklaus Schurtenberger als auch Bryan Balsiger blieben erneut fehlerlos an den Hindernissen, mussten sich lediglich kleine Zeitstrafen notieren lassen, die aber nichts mehr am Klassement änderten.
Für Bryan Balsiger ist das bereits der zweite nationale Titel bei erst drei Starts in der Elite: 2018 trat er zur Schweizer Meisterschaft lediglich an, weil er die Titelkämpfe der Jungen Reiter verletzungshalber verpasst hatte und holte auf Anhieb Gold. «Der erste Titel war für mich selber eine Überraschung, der zweite ist nun die Bestätigung», sagte der Neuenburger.
Niklaus Schurtenberger holte sich das zweite Silber seiner Karriere, die auch einmal SM-Bronze umfasst. Und Martin Fuchs, der 2014 und 2016 Schweizer Meister war, verpasste es mit seinem Vater Thomas Fuchs gleichzuziehen, der den Titel 1986, 1993 und 1995 gewann; er konnte sich aber auch über Bronze freuen. (SVPS)