Auf der Mitglieder- und Delegiertenversammlung des Trakehner Verbandes am 12. September im rheinischen Ratingen stand turnusgemäß nach vier Jahren Amtszeit die Wahl des Geschäftsführenden Vorstandes auf der Agenda. Die fünf Vorstandsmitglieder, 2016 von den Delegierten der Trakehner Zuchtbezirke komplett neu ins Amt gewählt, kandidierten alle für eine weitere Amtszeit und wurden von den Stimmberechtigen mit großer Zustimmung für weitere vier Jahre ins Trakehner Ehrenamt gewählt.
Erster Vorsitzender war und ist Dr. Norbert Camp, Wachtberg im Rheinland, der bis zum Wechsel in den Ruhestand im Management eines großen Pharmaunternehmens tätig war, und sich seit vier Jahren im Trakehner Verband wie auch im Präsidium der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) dem Pferdesport und der Pferdezucht verschrieben hat. Er betonte als oberste Prämisse der kommenden Amtsperiode die fortgesetzte Unabhängigkeit des Trakehner Verbandes, dessen Zuchtziel er im Leistungssport in der Dressur und in der Vielseitigkeit sieht.
Erster Stellvertretender Vorsitzender ist Dr. Hans-Peter Karp, Ochturp in Westfalen, seit vielen Jahren respektiertes Mitglied der Trakehner Körkommission, Agrarwissenschaftler und Experte für die Pferdefütterung, zudem als Richter und als erfolgreicher Trakehner Züchter auch dem Pferdesport eng verbunden. Als zweite Stellvertretende Vorsitzende tritt auch Marion Drache, Unternehmerin aus Windhagen in Rheinland-Pfalz, eine zweite Amtsperiode an. Sie engagiert sich ehrenamtlich für das therapeutische Reiten und ist dem Vielseitigkeitssport eng verbunden. Josef Kirchbeck, Dülmen, Westfalen, war lange als Rechnungsprüfer für die Trakehner im Einsatz und ist in der abgelaufenen wie in der laufenden Amtsperiode als erster Beisitzer im Vorstand mit hoher Kompetenz als Finanzminister im Einsatz. Im Amt bestätigt wurde auch der Zweite Beisitzer, Hans-Wilhelm Bunte, Trakehner Züchter und Landwirt „im Ruhestand“ aus Hoffeld, Schleswig-Holstein.
Auf der Versammlung, die ursprünglich im Frühjahr geplant war und Corona-bedingt auf den September verschoben werden musste, attestierten die Revision und Treuhand als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wie auch die Rechnungsprüfer dem Verband und der Trakehner GmbH geordnete finanzielle und wirtschaftliche Verhältnisse, dank derer eine einstimmige Entlastung des Vorstands erfolgte. Erstmals verabschiedet wurden Good Governance Verhaltensrichtlinien, für die künftig ein von der Versammlung gewählte Beauftragter Ansprechpartner im Trakehner Verband sein wird.
Viel Raum nahmen die Anträge zur Änderung von Satzung und Zuchtprogramm ein. Die lineare Beschreibung soll bei Stuten wie bei Hengsten intensiviert und für die Züchter zugänglich gemacht werden. Auch die Hengstleistungsprüfungen standen einmal mehr zur Abstimmung. Diesbezügliche Entscheidungen bedürfen einer dreiviertel Mehrheit der Mitglieder und nach lebhafter Diskussion einigte man sich auf eine Lösung, wie sie bei zahlreichen anderen Zuchtverbänden auch vorgesehen ist, nämlich der Festlegung auf eine 7,0 als Mindestnote für alle Prüfungsformen. Die Zuchtleitung erläuterte ausführlich ein Paket von Maßnahmen zur weiter verbesserten, gezielten Selektion, das, zusammengefasst unter dem Titel „select the best“, das gesamte Spektrum an Informationen zu den Vererbern für die Züchter verfügbar machen wird.