Ben Maher ist seit Jahren ganz oben in der Weltelite unterwegs, hat bereits an vier Olympischen Spielen teilgenommen und 2012 Team-Gold gewonnen. Außerdem ritt der Brite bei fünf Europameisterschaften im Seniorenlager, gewann dort zwei Mal Einzelsilber sowie je einmal Team-Gold und Team-Bronze. 2018 und 2019 siegte er in der Gesamtwertung der Longines Global Champions Tour. Maßgeblich zu diesem Erfolg bei trug der einzigartige KWPN-Wallach Explosion W, der ihn gerade bei den Olympischen Spielen von Tokio zur Goldmedaille in der Einzelwertung trug. Hamburg ist eins der ersten Turniere, bei denen Maher wieder antritt, während Explosion W noch eine Pause von den Olympischen Wettbewerben genießt.
Wie fühlt es sich an, wenn sie jetzt in den Parcours einreiten und als Olympischer Champion angekündigt werden?
Ben Maher: Es fühlt sich tatsächlich noch irgendwie unwirklich an. Das ist ein Traum eines jeden Springreiters, an Olympischen Spielen teilzunehmen. Normalerweise höre ich gar nicht so genau hin, was die Stadionsprecher sagen, aber jetzt dringt es doch immer wieder zu mir durch, wenn er von mir als Olympiasieger spricht. Explosion W ist ein so unglaubliches Pferd – so einen hat man nur einmal im Leben, ein echter Superstar. Ich habe in den letzten Jahren schon sehr viel Druck verspürt, weil ich meinen Sponsoren und Pferdebesitzern gerne etwas zurückgeben wollte. Das habe ich jetzt in Tokio geschafft und das nimmt mir viel von diesem Druck. Es ist also ein tolles Gefühl, als Olympiasieger angekündigt zu werden.
Hier in Hamburg sind Sie aber mit anderen Pferden am Start, erzählen Sie uns ein bisschen über diese Pferde und was macht Explosion W?
Ben Maher: Ja, ich habe Point Break mitgebracht. Ich habe ihn seit eineinhalb Jahren. Er ist erst sieben Jahre alt und gehört denselben Besitzern wie Explosion W, Charlotte Rosetter und Pamela Wright. Er ist ein sehr talentiertes Pferd, ich hoffe, dass er in den großen Sport hineinwachsen und Explosion W in Zukunft etwas entlasten kann.
Und ich habe Ginger Blue dabei. Die Stute ist auch erst zehn Jahre alt, sie ist seit siebenjährig bei mir. Sie hatte etwas Pause, hat aber schon den Longines Global Champions Tour Grand Prix von Paris gewonnen. Sie ist ein tolles Pferd. Ich habe tatsächlich im Moment nicht allzu viele, aber sehr, sehr gute Pferde.
Explosion W ist sehr frisch von den Olympischen Spielen zurück nach Hause gekommen, wir wollten ihm trotzdem eine Pause gönnen, die er sehr genießt. Er wird in Aachen wieder an den Start gehen und in Prag beim LGCT Super Grand Prix.
Welcher Typ Pferd liegt Ihnen denn?
Ben Maher: Ich mag Pferde mit viel Energie und die zu wachsen scheinen, wenn sie in den Parcours kommen. Es kommt meinem Reitstil entgegen, wenn ich den Pferden eher Ruhe vermitteln muss.
Welchen Bezug haben sie zum Turnierplatz in Hamburg?
Ben Maher: Ich muss sagen, dass ich hier in Hamburg schon starten durfte, als ich noch nicht so erfolgreich war. Das war immer eine tolle Erfahrung und hat mir sehr geholfen bei meiner Entwicklung in den Spitzensport. Ich liebe außerdem diese traditionsreichen Plätze, eben wie diesen Derby-Platz in Hamburg oder auch in Hickstead. Dieser große Rasenplatz hier in Klein Flottbek ist einfach großartig und ich bin sehr froh und dankbar, dass die Longines Global Champions Tour hier Station macht und trotz aller Widrigkeiten weitermacht.
Das Gespräch führte Kim Kreling.
TV-Zeiten:
Sonntag, 29. August – 13.55 bis ca. 16.15 Uhr, Livestream, Sportschau.de
Sonntag, 29. August – 14.15 bis ca. 16.00 Uhr, Sportschau, ARD IDEE KAFFE Championat von Hamburg
Ben Maher mit Ginger Blue in Hamburg. Foto: Hellmann