Die Ausmaße des Turnierplatzes im kanadischen Calgary sind schon groß. Aber das sind sie in Aachen auch. Doch die bis zu 1,70 m hohen Hindernisse beim Rolex Grand Prix am Sonntag in Spruce Meadows hatten die Ausmaße nordamerikanischer Straßenkreuzer. Und was soll ein Pferd davon halten, wenn es auf eine dreifache Kombination hin galoppiert – und es wird von Fangständern angegrinst, die der Front einer gewaltigen amerikanischen Diesellokomotive nachempfunden sind? Schließlich ist das kanadische Bahnunternehmen Canadian Pazific ja einer der Hauptsponsoren an diesem Tag, an dem es um viel Geld ging.
Nach der ersten Runde jedenfalls haben nur vier Starter diese gewaltige Herausforderung fehlerfrei bestanden – darunter der über viele Monate Weltranglisten-Führende Steve Guerdat aus der Schweiz. Sein Landsmann und Freund Martin Fuchs, der eigentlich auch um den Goldtopf mit reiten wollte, hatte schon am Vortag zurückgezogen und half als Berater beim Parcours-Abgehen.
Der zwölfjährige Selle Francais Wallach Venard de Cerisy (v. Open Up Semilly) war rechtzeitig aus Europa eingeflogen worden und zeigte sich unter Steve Guerdat in Top-Form. Außer den Beiden schafften es nur der Australier Rowan Willis auf Blue Movie, der in New York lebende Kanadier Mario Deslauriers auf Bardolina und die Australierin Hillary Scott auf Oaks Milky Way, in der ersten Runde fehlerfrei zu bleiben.
In die zweite Runde kamen die besten zwölf Starter der ersten Runde, und lange sah es nach einem Stechen zwischen McLain Ward mit Kasper van het Hellehof und Kent Farrington auf Gazelle nach den zwei Runden aus. Denn die beiden US-Topreiter hatten zwar in Runde eins jeweils einen leichten Fehler zu verzeichnen, aber lagen nach einer Null in Runde zwei gemeinsam vorne.
Doch dann kam Steve Guerdat als Vorletzter in den Parcours. Elegant und souverän drehte er auf Venard de Cerisy eine saubere Nullrunde auf dem Gras von Spruce Meadows, sicherte sich den Sieg und verwies die beiden US-amerikanischen Konkurrenten auf die Plätze zwei und drei. Das erste Lob gab es am Ausritt von Martin Fuchs.
Und jetzt geht es nach Aachen, zur nächsten Station im Rolex Grand Slam. Gewinnt er auch dort, gibt es noch einmal – zusätzlich zum Preisgeld – eine sechsstellige Extra-Prämie für Steve Guerdat. So sind die Regeln
Das komplette Ergebnis von Spruce Meadows hier