Und plötzlich war die Arena voll. Die Stimmung kochte beim Mercedes Benz Nationenpreis und tosender Applaus brauste auf, als Daniel Deusser und seine Killer Queen (v. Eldorado vd Zeshoek) den Rasen in der Aachener Soers betraten. Ein Gänsehautmoment nach Monaten der *Geisterstimmung”, der “Enthaltsamkeit” ohne Publikum auf den Turnieren. Getragen und angefeuert vom Aachener Publikum flogen der Weltranglistenerste und seine Queen dann auch nur so über die Hindernisse, federleicht saht es aus und am Ende waren sie ohne Fehler im Ziel. Dafür mit einem riesigen Applaus. Aber das Glück war heute nicht auf der Seite von Team Germany.
Denn dann sollten Marcus Ehning und A la Carte NRW in den Parcours einreiten. Sollten. Doch auf dem Abreiteplatz hatten sich beide außerplanmäßig getrennt. A la Carte NRW (v. Abke 4) war nichts passiert, der Reiter “lahmte” nach dem Sturz leicht und wurde zur Sicherheit ins Krankenhaus gebracht, nach einem Check aber auch gleich wieder entlassen.
Dann also nur noch drei im Team. Kein Streichergebnis. Aber das kennen wir ja schon aus Tokio. Christian Ahlmann und Clintrexo Z (v. Clintissimo Z) fingen den großen Druck gut auf, blieben mit einer tollen Runde fehlefrei. Das gelang David Will und C Vier (v. Cardento) leider mit einem Netzroller am vorletzten Hindernis nicht. Noch sah alles gut aus, Deutschland bis dahin auf Rang zwei hinter den USA.
Die zweite Runde begann wie die erste: DoubleD und Killer Queen blieben ohne Fehler – Doppel-Null. Doch seine Team-Kollegen konnten dieses Ergebnis leider nicht wiederholen. Bei Christian Ahlmann und Clintrexo Z rollten zwei Stangen aus dem Auflagen. Bei David Will und C Vier fielen drei Stangen auf den Rasen. Am Ende standen für Deutschland ohne Streichergebnis 24 Strafpunkte im Protokoll und so wurde es Platz sechs. Bundestrainer Otto Becker war dann auch sichtlich enttäuscht: “Das war nicht unser Abend. Nach dem Ausfall von Marcus haben wir natürlich gehofft bis zum Schluß. Bei Christian war das Pferd etwas abgelenkt, so kam es zu den Fehlern. Das nächste Mal müssen wir es wieder besser machen.”
Daniel Deusser konnte mit seiner und der Leistung seiner Stute super zufrieden sein. “Sie konnte nicht besser springen heute. Ich habe natürlich gehofft, dass am Ende für das Team ohne Marcus noch etwas mehr drin ist. Es sah ja nach der ersten Runde auch so aus. Aber mit drei Reitern zählt dann am Ende jedes Resultat. Das ist halt der Sport. Am Ende nur sechster zu sein ist natürlich ein bisschen enttäuschend.”
Den Sieg holte sich das Team der USA mit nur vier Strafpunkten auf dem Zettel von Jessica Springsteen und Don Juan van de Donkhoeve (v. Heartbreaker), Lucy Deslaurieres mit Hester (v. Wandor van de Mispelaere), Brian Moggre und Balou du Reventon (v. Cornet Obolensky), beide blieben, wie DoubleD doppel-Null und Laura Kraut mit Baloutinue (v. Balou du Rouet). Zweite wurde die Mannschaft der Schweden mit acht Stafpunkten mit Petronella Andersson, dem doppel-Nuller Jens Fredricson, Annika Axelsson und Angelie von Essen. Platz drei mit 12 Punkten ging an das Team der Franzosen mit Kevin Staut, Laurent Goffinet, Marc Dilasser (auch doppel Null) und Nicolas Delmotte vor den Mannschaften aus Belgien und den Niederlanden.
Das ganze Ergebnis: hier