Killer Queen VDM wurde zum bestverdienenden Pferd des Jahres 2020 gekürt, da sie bei internationalen Wettbewerben Preisgeld in Höhe von 280.000 € gewann. In diesem Jahr scheint die BWP-Stute von Eldorado van de Zeshoek aus der über 1,60 m springenden Stute Derly Chin de Muze, v. For Pleasure, diesen Titel verteidigen zu wollen. Dank ihrer Siege in den Großen Preisen von Aachen und Wellington sowie ihrer Platzierungen unter den besten Acht in Brüssel, Wellington und Knokke hat Killer Queen mit Daniel Deusser im Sattel in diesem Jahr bereits fast 720.000 Euro an Preisgeldern gewonnen.
Hippomundo sprach mit der Züchterin und ehemaligen Reiterin Lisa Bruggeman von VDM Jumping Horses, um mehr über Killer Queens frühe Ausbildung zu erfahren, die sie zu dem Star gemacht hat, der sie heute ist.
“Killer (Queen VDM) war ein wildes und neugieriges Fohlen”, sagt Lisa Bruggeman. “Sie war von Anfang an sehr selbstständig und suchte nicht wirklich den Kontakt zum Menschen. Sie war ziemlich empfindlich, was das erste aufhalftern schwierig machte. Sie liebte es, den ganzen Tag um ihre (Ersatz-)Mutter herumzulaufen. Wenn sie nicht durch den Weidezaun ging, rannte sie darunter hindurch. Einmal rannte sie durch das Weidezaun, wobei ein Teil davon in ihrem Maul stecken blieb. Da sie sich bei dem näheren Kontakten mit Menschen so schwer tat, wussten wir nicht, wie wir sie aus dieser Situation befreien sollten. Es schien, als wüsste sie genau, dass wir ihr helfen wollten, denn sie bewegte sich keinen Millimeter, als wir sie endlich befreiten.”
“Walter Lelie stand hinter dem Pferd, und so setzte ich sie auf der nationalen Meisterschaft für vierjährige Pferde ein. Sie qualifizierte sich für die belgische Meisterschaft, bei der Walter sich zurück in ihren Sattel setzte. Danach wurde sie zur Spitzensportlerin und unter anderen Interessenten wollte auch Stephan Conter sie kaufen. Wir haben aber an ihre Qualität geglaubt und wollten weiter mit ihr züchten und haben sie schließlich siebenjährig an den Stall Stephex verkauft.”
“Beim Freispringen war deutlich zu sehen, dass Killer Queen sehr viel Vermögen hat und eigentlich alles springen kann. Als junges Pferd ist sie nur dann gut gesprungen, wenn es ein bisschen höher war, weil sie sich nie anstrengen musste. Natürlich haben wir gehofft, dass sie eines Tages in der Lage sein würde, so hohe Sprünge mit Reiter zu überwinden. Sie stammt von einer sehr erfolgreichen Mutter ab, Derly Chin de Muze, die sich im Alter von neun Jahren für das Finale der Olympischen Spiele qualifizierte. Doch der Weg zu solchen Erfolgen ist sehr lang, und es kommen viele Faktoren zum Tragen. Ich denke, jeder hofft auf ein Weltpferd, wenn er ein gutes junges Pferd hat, aber ob man bis dahin kommt, steht auf einem anderen Blatt.
“Wir sind froh, dass sie sich so gut entwickelt hat. Mit Daniel Deusser hatte Killer Queen sofort den perfekten Reiter, um ihre Kraft und ihr Temperament bändigen zu können. Das heißt nicht, dass sie unerzogen war, aber du musstest sie auf deiner Seite haben. Man musste korrekt, aber sanft sein, denn sie war sehr sensibel. Killer Queen war unermüdlich. Zwischen den Saisons verbrachte ich viel Zeit mit leichter Arbeit, damit sie ruhig und entspannt wurde. Als Daniel und Killer Queen gerade zusammengefunden hatten, konnte man sehen, dass sie manchmal am Anfang oder am Ende ders Parcours ein wenig unruhig war. Heute ist das, wenn überhaupt, immer weniger zu sehen und alles wirkt einfach und leicht. Sogar der Große Preis von Aachen sah leicht aus, aber ich bin natürlich ein bisschen voreingenommen”, sagt Lisa Bruggeman. (Quelle: Hippomundo.com)