Die Startliste des M*-Springens am zweiten Tag der Nordic Jumping Events schien erst einmal unauffällig. Auf den ersten Blick. Doch auf den zweiten Blick stach auf der Starterliste beim siebenährigen Wallach Poldi’s Pleasure ein berühmter Name ins Auge. Der US-Amerikaner Kent Farrington, derzeit die Nummer sieben den aktuellen Longines FEI Weltrangliste stand da als Besitzer eingetragen. Die Reiterin in Negerbötel war Henrike Ostermann, derzeit Auszubildende bei Weltmeisterin und werdender Mutter, Janne Friederike Meyer-Zimmermann.
„Ja, das Pferd gehört Kent Farrington. Er hat es bei uns gekauft und es soll bei uns weiter ausgebildet werden. Er war gerade drei Tage bei uns im Stall und hat sich dazu entschlossen, den Wallach noch eine Weile bei uns in der Ausbildung zu lassen“, klärt Christoph Zimmermann, Ehemann von Janne Meyer, das Rätsel auf. Ausbildungstechnisch ist der Fuchs schon mal in super Händen, ging in Negernbötel am Mittwoch im M* und M** Doppel-Null und war platziert.
Christoph Zimmemann hat derweil noch eine neue Herausforderung angenommen. Das weit über die Grenzen viel gelobte und top-organisierte erste Turnier auf Hof Waterkant im Juli soll keine ‚Eintagsfliege“ bleiben und in Serie gehen. Im nächsten Jahr möchte Christoph Zimmermann das Turnier mit zwei und vier Sternen dekorieren. Wenn alles gut geht. Auch Janne möchte dann längst wieder im Sattel sitzen und u.a. mit ihrer Nachwuchshoffnung Messi van’t Ruytershof (v. Plot Blue) an den Start gehen. Für den neunjährigen belgischen Wallach gab es jetzt in der Schwangerschaftspause von Janne Friederike Meyer-Zimmermann sehr verlockende Angebote. Aber diese wurden alle abgelehnt.
Viele Angebote bekam bei den Nordic Jumping Events auch Europameister André Thieme. Nachdem Thieme spring-reiter.de verraten hatte, dass er auf Pferdesuche für US-Kunden und sich selbst ist, musste, durfte er sich bei seinen zwei Tagen in Negenbötel bei Kartoffelsuppe pausenlos Pferde-Videos von stolzen Besitzern und willigen Verkäufern ansehen.
Große Freude herrschte derweil bei Nina König, Freundin von Christian Hess. Erst am Morgen hatte sie sich gewünscht, dass er als Co-Veranstalter der Nordic Jumping Events beim Heimturnier ruhig auch öfter mal auf dem Treppchen stehen könne. Das ließ sich der 41jährige nicht zweimal sagen und holte mit Lady Stakkata prompt den Sieg im M*-Springen um den Preis des Stalls Bengtsson.
Ein großes Strahlen hatte auch Chrissi Schulz auf dem Gesicht. Sie gewann die 2. Abteilung des M**-Springens im Sattel von Learner. Der Sieg war das Sahnehäubchen nach Tagen der Ungewissheit. Erst kürzlich hatte ihr Mann, André Schulz, erfahren, dass sein Auge nach einem schlimmen Unfall und einer daraus resultierenden Augenverletzung auf Dauer gerettet werden konnte. Natürlich sitzt er trotzdem schon wieder im Sattel und pilotiert seine Pferde fehlerfrei durch S-Springen.
Eine besondere Empfehlung gab es vom Bronze-Medaillen Gewinner Karsten Huck während er mit seinen beiden Schülerinnen Hanna Schreder und Svenja Haux den Parcours abging: „Sie müssen in der Mediathek des WDR unbedingt den Film „Entführt im Münsterland“ über die Geiselname des damals hoch erfolgreichen Springreiters Hendrik Snoek im Herbst 1976 ansehen. Das bekommt man Gänsehaut.“
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