Das war eine Achterbahn-Fahrt der Gefühle: In dem mit 400.000 Euro dotierten Hermès Grand Prix in Paris lagen Freude und Leid an diesem Sonntagnachmittag dicht beieinander. Der Kurs war schwer, die Arena im Grand Palais Ephemere klein und die Sprünge kamen schnell. Als achter Starter lieferte der Weltranglistendritte Martin Fuchs mit Chaplin (v. Verdi TN) die erste fehlerfreie Runde ab. Dem Schweizer ins Stechen folgten Willem Greve und der KWPN-Hengst Grandorado TN (v. Eldorado vd Zeshoek). Das Paar holte im ersten gemeinsamen 5*-Grand Prix am letzten Wochenende in s’Hertogenbosch den dritten Platz. Auch Christian Ahlmann und Dominator 2000 Z (v. Diamant de Semilly) sowie der Weltranglistenerste Peder Fredricson und Hansson WL (v. Hip Hop) und auch Angelica Augustsson Zanotelli und Kalinka van de Nachtegaele (v. Epleaser van’t Heike) blieben ohne Fehl und Tadel.
Marcus Ehning, der dieses Springen schon zweimal gewinnen konnte, zog mit Calanda (v. Calido I) ebenso ins Stechen ein, wie Christian Kukuk mit Checker (v. Comme il Faut). Kevin Staut und Cheppetta (v. Chepetto) lösten unter dem Jubel der französischen Zushauer ihr Ticket für das Stechen. Das tat auch der Weltranglistenerste Henrik von Eckermann mit seinem Olympia-Partner King Edward (v. Edward). Am Ende hatten zwölf Paare eine Chance auf die Siegesprämie von 132.000 Euro.
Nicht im Rennen dabei waren diesmal die Rolex Grand Prix Sieger vom letzten Wochenende in s’Hertogenbosch, Daniel Deusser und Scuderia 1918 Tobago Z (v. Tangelo vd Zuuthoeve) nach einem Abwurf in der Mitte des Parcours. Philipp Schulze Topphoff und Concordess NRW (v. Congress) verließen den Parcours mit zwei Abwürfen.
Als erster ins Stechen musste Martin Fuchs, der auch mit Abstand die schnellste Runde im Stechen ablieferte (33.88 Sekunden). Leider ging jedoch eine Stange zu Boden. Auch Christian Ahlmann und Marcus Ehning blieben im Stechen nicht ohne Abwurf. Für sie wurden es die Plätze sechs und sieben. Christian Kukuk wurde mit zwei Abwürfen im Stechen Zwölfter. Peder Fredricson und Hansson WL schafften als erste die Doppel-Nulll nach 36.22 Sekunden. Doch es sollte schneller gehen, wie schon Fuchs bewiesen hatte. Am Ende setzte sich der Franzose Kevin Staut mit 35.50 Sekunden an die Spitze. Henrik von Eckermann versuchte als Letzter die Zeit noch zu toppen, vergeblich. Er musste sich mit Platz zwei vor seinem Landsmann Peder Fredricson begnügen.
Da war der Ärger im Anschluß groß. Henrik von Eckermann nach seinem Ritt: “Ich bin heute mit mir überhaupt nicht zufrieden. Ich hatte das beste Pferd, hätte gewinnen müssen. Aber ich habe das Stechen einfach nicht gut genug geritten, einen Galoppsprung zu viel eingebaut.” Dafür war die Freude bei Kevin Staut nach seinem Sieg groß: “Ich habe wirklich gedacht, Henrik fängt mich noch ab und gewinnt. Aber heute hatte ich das Glück auf meiner Seite.”
Ein schwerer Sturz von Bryan Balsiger und seiner Top-Stute Twenty Two des Biches (v. Mylord Carthago) im Umlauf überschattete das Springen, dass für einige Zeit unterbrochen werden musste. Am letzten Sprung war das Paar gestolpert und gestürzt. Zwar war der schweizer Reiter wieder schnell auf den Beinen, aber sein Sportpartner war deutlich lahm nach dem Unfall und wurde anschließend von Tierärzten untersucht. Eine genaue Diagnose stand bis zum Ende des Springes noch aus. spring-reiter.de wünscht Bryan Balsiger und seiner Stute gute Besserung!
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