Spannender geht es nicht, erst das Stechen entschied im Mannheimer EEF Nationenpreis über Gold und Silber. Und auch die Ränge dahinter sortierten sich erst mit den Schlussreitern.
Für Team Deutschland übernahm die Jüngste die Verantwortung in der Entscheidungsrunde. Sophie Hinners ließ ihren Million Dollar (v. Plot Blue) galoppieren und über die Hindernisse förmlich fliegen. In den beiden Umläufen zuvor hatte der Holsteiner Verbandshengst mit den Höhen regelrecht gespielt und zweimal leichthufig seine Nullrunden abgeliefert. Unter dem Jubel des begeisterten Publikums blieb im Stechen die Uhr bei 42,01 Sekunden stehen. Alle drückten die Daumen und hofften, dass dies der Sieg war.
Aber für die Schweiz nahm Alain Jufer auf Dante MM (v. Diarado) die entscheidenden Wendungen noch einen Tick enger, kam mit 41,03 Sekunden über die Ziellinie und sicherten den Eidgenossen den Sieg. Derselbe Alain Jufer hatte zuvor als Schlussreiter seines Teams mit einem Abwurf am Eingang der dreifachen Kombination erst dafür gesorgt, dass es zum Stechen mit den punktgleichen Deutschen kam.
Für das schwarzrotgoldene Team hatte in beiden Runden Kendra Claricia Brinkop als Startreiterin den Reigen eröffnet und beide Male mit einem leichten Fehler – erst war es die Planke an Sprung 6, dann der Rand des offenen Wassers – für das Streichergebnis gesorgt. Patrick Stühlmeyer lieferte auf Carmina (v. Casall) zweimal ebenso souverän Doppelnull ab wie jeweils nach ihm Sophie Hinners mit Million Dollar. Schlussreiter war Europameister André Thieme, diesmal auf Conacco (v. Conoglio). Im ersten Umlauf wurde es eine Null, im zweiten gab es einen leichten Netzroller an Sprung 5a.
Hätte, hätte, Fahrradkette: Hätte nach ihm der Schweizer Schlussreiter Alain Juffer in seiner zweiten Runde dieselbe Null abgeliefert wie in seinem ersten Umlauf, wäre die Schweiz gleich und ohne Stechen Sieger gewesen. Denn dank einer Doppelnull von Elin Ott auf Nanu II( v. New Time) und einer Null von Niklaus Schurtenberger auf Quincassi (v. Quintero) in Runde zwei nach einem Abwurf in Runde eins sowie dem umgekehrten Ergebnis für Edwin Smits auf Best Of Berlin BS (v. Berlin) waren beide Teams ansonsten punktgleich.
In Schleswig-Holstein werden sie mitgefeiert haben, denn drei der siegreichen Schweizer Pferde tragen Holsteiner Brand.
Auch bei den Schweden machte erst Schlussreiterin Jonna Ekberg auf Calypso de Beaufour (v. Diamant de Semilly) den dritten Platz perfekt, genauso wie die Vierten, die Kolumbianer davon profitierten dass der Schlussreiter der Belgier, Constant van Paesschen mit Isidoor van de Helle (v. Canturo), nach einer Null in Runde eins im zweiten Umlauf zwei Stangen fallen ließ und damit sein Team auf Platz fünf rutschte.
Es gab an diesem Sonntag beim Maimarkt-Turnier noch zwei bemerkenswerte Ergebnisse: Richard Vogel holte nach zwei Siegen und einem dritten Platz vom Samstag seinen nächsten Sieg, diesmal auf Carlchen S (v. Comme il faut) im CSIO3* um den Preis der Hofmann Mess- und Auswuchttechnik, einem Zwei-Phasen-Springen über 1,45m, vor Laura Monier auf Petter Patter (v. Phlox), Freundin Sophie Hinners auf Grode Deern (v. Casall) und Hannes Ahlmann auf Baloucan (v. Baloubet du Rouet).
Und im Preis der Heinrich Vetter Stiftung im Rahmen des U25 Springpokal der Stiftung deutscher Spitzenpferdesport sicherte sich Riana Eisenmenger auf DSP Coralie (v. Contagio) den Sieg vor Mylen Kruse auf Chaccmo (v. Chaccomo) und Max Haunhorst auf Carlo (v. Cassus).
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