Die zweite Runde beim EEF Nations Cup in Prag wirbelte, je länger sie dauerte, immer mehr das Ergebnis durcheinander. Am Ende gab es ein Stechen um den Sieg zwischen den punktgleichen Teams der Niederlande und Tschechiens: Mit einer flotten Nullrunde sicherte in 40,76 Sekunden Patrick Lemmen auf Exit Remo (v. San Remo) den Niederlanden den Sieg in dem CSIO3*. Anna Kellnerova kam mit Catch Me If You Can (v. Catoki) für die Gastgeber eine Zehntelsekunde später ins Ziel, vor allem aber mit einem Abwurf. Als Dritte aufs Treppchen stiegen die Schweden.
Dabei hatte es nach dem ersten Umlauf eher nach einem deutschen Sieg ausgesehen. Tobias Meyer auf All I Need-H (v. Inshallah de Muze), Philip Rüping auf Castlefield Cornelious (v. Cornet Obolensky) und Patrick Stühlmeyer auf Calcento Jra (v. Calvaro F.C.) hatten mit drei souveränen Nullrunden für eine blütenweiße West vor dem zweiten Umlauf gesorgt. Der eine Netzroller von Hannes Ahlmann auf Nerrado (v. Nekton) wurde als Streichergebnis in den Skat gedrückt.
Team Deutschland ging als einziges in die Entscheidung ohne einen Springfehler in der Bilanz. Aber dann lief es plötzlich überhaupt nicht mehr. Startreiter Tobias Meyer brachte statt der Null diesmal einen Abwurf vom Aussprung der dreifachen Kombination mit nach Hause. Na ja, konnte man denken. Aber auch Philip Rüping ließ eine Stange rollen am drittletzten Sprung, dem Einsprung zur Zweifachen. Auch noch machbar. Es folgte Hannes Ahlmann, dessen Nerrado jetzt den Sprung drei in Ruhe ließ. Das Paar bog fehlerfrei auf die Schlusslinie ein – und plötzlich sagte Nerrado nein vor der zweifachen Kombination. Neuer Anlauf, es ging mit Abwurf rüber – am Ende standen mit den Zeitfehlern 32 Punkte auf dem Konto. Alle Hoffnung ruhte auf Patrick Stühlmeyer, aber auch bei ihm war im zweiten Umlauf der Wurm drin: Zwei Abwürfe, acht Fehlerpunkte – jetzt war das Treppchen weg. Aus den 0 waren 16 zählende Punkte geworden. Die Schweden hatten genauso viele, aber in der zweiten Runde knapp dreieinhalb Sekunden weniger gebraucht.
Das Beeindruckende bei den Siegern aus den Niederlanden war, dass sie sich unter erschwerten Bedingungen ganz nach vorne gekämpft hatten. Denn der Hengst Edinburgh (v. Vleut) ihres Startreiters Doron Kuipers hatte beide Umläufe vorzeitig beendet. Der Dunkelbraune wollte partout den Sprung neun nicht in Angriff nehmen. Da mussten es Kars Bonhof auf Hernandez TN (v. Kannan), Vincent Dings auf Cream Couleur Z (v. Cream On Top) und Patrick Lemmen alleine richten.
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