Es war im britischen Hickstead irgendwie ein bisschen wie im norddeutschen Hamburg, bei der Mutter aller Springderbys: Volksfeststimmung wie bei einem Land-Picknick, ein Parcours mit sehr ähnlichen Hindernissen und natürlich ein hoher Wall als ultimative Herausforderung für die Pferde. Aber 61 Jahre nach dem ersten Hickstead Derby gab es am Sonntag etwas, was es weder in Hickstead noch in Hamburg bisher gegeben hatte: Sieg und zweiter (wenn auch geteilter) Platz gingen an denselben Reiter.
Es war auch insofern eine Premiere, als der Ire Shane Breen hier zum ersten Mal gewann, als einziger Fehlerfreier auf dem 16jährigen Holsteiner Can Ya Makan (v. Canturo), der in den vergangenen Jahren sowohl unter Shane Breen, als auch unter Georgia Tame und Jack Ryan schon auf vielen Turnierplätzen in der Welt reichlich Erfolge eingeheimst hatte. Als der Sieger als drittletzter Starter mit seinem zweiten Pferd Golden Hawk (v. Vigo d’Arsouilles) noch einmal angriff, lag lange die zweite Nullrunde in der Luft. Doch eine abrollende Planke verhinderte die noch größere Sensation. So teilte sich Shane Breen den zweiten Platz mit Dermott Lennon auf Gelvins Touch (v. Touchdown), Harriet Biddick auf A Touch Imperious (v. Touchdown) und Carlos Eduardo Mota Ribas auf Jella van T’Kathof (v. ldorado vd Zeshouk).
Es sei wohl sein Jahr, schmunzelte der irische Sieger hinterher. „Familie, Freunde – alle sind gekommen, das gibt eine große Party!“ Aber erst einmal gab er seinem jüngsten Sohn einen dicken Kuss, der extra zu ihm hochgehoben werden musste.
Und noch etwas war natürlich anders als im eher nüchternen Hamburg: The Rumford Band marschierte zur Siegerehrung in historischen britischen Uniformen ein, mit weißen Tropenhelmen behütet.
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