Das Team Europa hat bei den Youth Equestrian Games in Aachen die Silbermedaille gewonnen. In einem spannenden Stechen musste sich das Team mit Reitern aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland und Großbritannien nur der Mannschaft „Nordamerika“ geschlagen geben. Die Bronzemedaille ging an das Team aus Afrika, wo 2026 in Senegal die nächsten Youth Olympic Games ausgerichtet werden.
Alle drei Teams hatten bereits den ersten Umlauf am Mittwoch ohne Strafpunkt beendet – gewertet wurden jeweils die drei besten der fünf Ritte – und wiederholten diese Leistung auch am zweiten Tag, was ein Stechen um den Sieg erforderlich machte. Dazu wählten die Equipechefs jeweils einen Reiter aus. Für Europa war dies Claudia Moore aus Essex, frühere hocherfolgreiche Ponyreiterin und Mitglied des britischen World Class Programmes, eines vierstufigen Förderprogramm für Reiter mit entsprechendem Potenzial, welches sie in Aachen mit einer weiteren Nullrunde im Stechen unter Beweis stellte. Wie alle Teilnehmer startete auch sie mit einem zugelosten Pferd, in diesem Fall mit dem elfjährigen Fuchswallach Lago van den Molenhoek. Am Ende fehlten nur rund 30 Hundertstel zum Sieg. Diese 30 Hundertstel war die US-Amerikanerin Mimi Gochman schneller gewesen. Sie bewältigte den Stechparcours mit dem zehnjährigen Schimmel Merino van de Achterhoek in nur 32,26 Sekunden und sicherte ihrer Mannschaft damit den Sieg. Denn auch der dritte Teilnehmer am Stechen, Jad Guerraoui aus Marokko mit der Oldenburger Stute Lady Angeles, kam zwar fehlerfrei ins Ziel, war aber etwas langsamer als die Vorreiterinnen. Die Freude und der Jubel der mitgereisten Fans und der Team-Kollegen waren ihm dennoch sicher.
Für das Team Europa starten neben Claudia Moore auch der Belgier Jay Junior Vandecasteele, die Französin Jeanne Hirel, Annie Mayo-Vitalis aus Griechenland sowie die Warendorfer Soldatin Charlotte Höing – als erste deutsche Teilnehmerin an Youth Equestrian Games überhaupt. Mit zwei Nullrunden konnte sie maßgeblich zum Mannschaftserfolg beitragen. „Ich bin sehr zufrieden. Mein Pferd sprang am zweiten Tag sogar noch besser“, lobte Charlotte Höing ihren vierbeinigen Sportpartner Andy’s Boy Bretoniere. „Und es war ein super Stechen. Natürlich hätten wir auch gerne gewonnen, trotzdem bin ich mega zufrieden, es hätte nicht viel besser laufen können.“
Auch im zweiten Umlauf zeigte sich, dass die jungen Reiter aus aller Welt den Anforderungen gut gewachsen und die Pferde dafür gut ausgewählt worden waren. Großes Lob zollte die nordamerikanische Equipechefin DiAnn Langer den Organisatoren und Pferdebesitzern. Fünf Tage hatten die Jugendlichen Zeit gehabt, sich auf ihre neuen Partner einzustellen – neben einem umfangreichen Bildungs- und Kennenlernprogramm, das ebenso für sie vorbereitet war. Wie sich bei näherer Betrachtung herausstellte, stammen die meisten Teilnehmer aus Pferdesportfamilien, bekamen den Pferdesport in die Wiege gelegt.
Insgesamt gehen bei den Youth Equestrian Games (YEG) 30 Reiter aus 30 Nationen und sechs Kontinenten an den Start, zusammengefasst in sechs Teams mit je fünf Reitern. Die Plätze vier bis sechs gingen an die Mannschaften Asien mit vier Strafpunken, AustralAsien mit acht Strafpunkten und Südamerika mit insgesamt 20 Strafpunkten.
Am Samstag haben alle Reiterinnen und Reiter noch die Chance, eine Medaille zu erzielen. Dann wird wieder bei Null gestartet. (fn-press)