Die Zeichen stehen auf Blaugelb, wenn es am morgigen Sonntag ab 14 Uhr in die finalen zwei Runden um die Einzel-Weltmeisterschaft in Herning geht. Nach der Demonstration ihrer Dominanz im Finale des Mannschaftsspringens am Freitagabend werden die Schweden nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit auch den Einzel-Weltmeister stellen – mit ein wenig Glück sogar den Vizeweltmeister gleich noch mit.
Mannschafts-Weltmeister und -Olympiasieger Henrik von Eckermann liegt in der Zwischenwertung mit 0,58 Punkten klar an der Spitze – es ist dieses kleine Minus, das sich aus seiner Distanz im Eröffnungs-Zeitspringen als fehlerfreier Vierter zum dortigen Schnellsten, Julien Epaillard, errechnete. Und der Schwede hat mit King Edward einen Partner, der schon bei Olympia in Tokio als Nullmaschine glänzte.
Auf Rang zwei vor dem Finale liegt ein schwedischer Fredricson. Nein, nicht Peder, sondern sein älterer Bruder Jens Fredricson. Mit Markan Cosmopolit hat er zur Zeit 2,71 Punkte auf der Uhr. Sein berühmterer „kleiner“ Bruder hatte am Freitagabend mit H&M All In auch für ihn selbst völlig unerklärlich drei Abwürfe und dann auf seine Teilnahme am Finale verzichtet.
Auf Rang drei der Zwischenwertung folgt mit 3,35 Punkten Jerome Guery mit Quel Homme de Hus vor Martin Fuchs und Leone Jei mit 4,36 Punkten.
Dahinter, auf Zwischenplatz fünf, wartet mit Max Kühner einer, der schon vor vier Jahren, bei der letzten WM, im US-amerikanischen Tryon dicht dran war. Damals saß er auf Chardonnay, war bis zum Ende des ersten Umlaufs am Finaltag sogar Zweiter hinter der späteren Siegerin Simone Blum auf Alice. Doch im zweiten und letzten Sonntags-Umlauf sammelten sich plötzlich neun Fehlerpunkte auf seinem Konto – was am Ende Rang sechs bedeutete. Auch damals in direkter Konkurrenz mit Martin Fuchs, 2018 auf Clooney.
Diese Beiden sind die einzigen, die nach den vier Jahren wieder um die Medaillen mitreiten. Martin Fuchs hat diesmal Leone Jei gesattelt – und Max Kühner wird mit Elektric Blue P alles tun, um seinen sechsten Platz von Tryon zu toppen. Weniger als ein Abwurf ist er von Henrik von Eckermann entfernt – und vielleicht trägt ihn seine Begeisterung über sein Pferd vom Freitagabend ja zusätzlich durch den Parcours: „Blue hat sich echt wohl gefühlt in der Arena und ist mit ganz viel Leichtigkeit gesprungen. Es war eigentlich nur reiner Spaß und Freude!“
Aus Deutschland gehen nach André Thiemes Sturz und der vorzeitigen Abreise von Christian Ahlmann noch zwei in dem Finale an den Start, die sicher alles tun werden, um sich weiter nach vorne zu kämpfen: Jana Wargers als Beste mit Limbridge auf Rang 17 mit 9,08 Punkten und Marcus Ehning mit Stargold auf Rang 22 mit 10,04 Punkten.
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