Jetzt winkt die ganze große Erfolgsprämie: Die Berlin Eagles aus Riesenbeck haben die erste Runde im Finale der Global Champions League in Riad fehlerfrei beendet und sich damit erst einmal an die Spitze der Gesamtwertung gesetzt. Chef Ludger Beerbaum saß nicht selbst im Sattel, aber war natürlich mit Rat und Tat vor Ort, als seine beiden Team-Reiter Christian Kukuk auf Mumbai (v. Diamant de Semilly) und Philipp Weishaupt auf Coby (v. Contagio) an den Start gingen. Der Druck war schon in dieser ersten Runde enorm. Denn hier sollte die Vorentscheidung um den Gesamtsieg fallen, wobei bis dahin die Stockholm Hearts vor den Berlin Eagles die Gesamtwertung anführten. Wer dann nach der zweiten, entscheidenden Runde am Samstag an der Tabellenspitze steht, kassiert fürs Team eine sagenhafte Summe, denn ein Preisgeld von 6 Millionen Euro winkt bei der Entscheidung um den Gesamtsieg der diesjährigen Tour der Global Champions League. Bis zu diesem Springen führten die Stockholm Hearts die Tabelle an, aber Christian Kukuk und Philipp Weishaupt lieferten im Gegensatz zu ihren Konkurrenten zwei Nullrunden ab. Sie waren nicht die Schnellsten des Tages, sondern die Vierten, aber sie übernahmen die Gesamtführung.
Im Gespräch mit GCTV sagte Philipp Weishaupt hinterher: „Für heute bin ich hocherfreut. Wir hatten gesehen, wie vor uns die Stockholm Hearts sprangen. Deren beide Pferde sind zwar gut gesprungen, beide Pferde hatten aber einen ungewöhnlichen Fehler, der uns die Tür ein wenig geöffnet hat Wir haben diese Chance genutzt. Es ist definitiv noch nicht vorbei, sie könnten stark zurückkommen. Es ist noch kein Grund zum Feiern, wir sind begeistert von heute, aber noch ist es nicht vorbei.”
Als die Stockholm Hearts die Arena mit 8 Fehlern verließen, änderten die Berlin Eagles laut Philipp Weishaupt ihren Plan: „Wir haben unsere Strategie tatsächlich geändert, zuerst war das Ziel, schneller zu sein als die Stockholm Hearts, wenn sie doppelt null springen – unser Ziel war es doppelt fehlerfrei zu springen und dabei schneller zu sein, damit wir hinter ihnen in die letzte Runde gehen können. Denn natürlich hilft es sehr, wenn man sieht, was sie tun. Nachdem sie zwei Abwürfe hatten, änderten wir die Strategie und sagten, weißt du was, wir versuchen es einfach, die Stangen oben zu lassen, nehmen uns Zeit und springen einfach zwei Nullrunden. Unser Ziel war es das ganze Jahr, so gut wie möglich zu sein. Wir haben es ziemlich ernst genommen, wir haben immer unsere besten Reiter und die besten Pferde in den Mannschaftsprüfungen genommen, und ich denke, es ist nur folgerichtig, dass wir dort sind, wo wir jetzt stehen.“
Die Stockholm Hearts in der Besetzung Peder Fredricson auf seinem olympischen Mannschafts-Gold- und Einzel-Silber-Gewinner H&M All In (v. Kashmir van Schuttershof) und Olivier Philippaerts auf seinem normalerweise übervorsichtigen H&M Legend of Love (v. Landzauber) waren mit 8 Fehlern am Ende der ersten GCL-Runde von Riad plötzlich nur Vierzehnte der Tageswertung. Olivier Philippaerts erklärte: „Wir sind natürlich enttäuscht, denn wir sind hergekommen, um fehlerfrei zu springen, wir sind mit den bestmöglichen Pferden hier, und beide Runden mit vier Fehlern sind nicht das, was wir gehofft und gewollt haben. Was ich weiß, ist, dass der Samstag eine harte Strecke wird. Vieles kann sich ändern, aber wir haben die Tür aufgemacht und jetzt liegt es nicht mehr wirklich in unserer Hand. Ich will nicht ans Verlieren denken, ich denke lieber ans Gewinnen. Wir geben nicht auf, wir haben immer noch ein paar gute Pferde und wir werden es einfach am Samstag angehen und versuchen, das Doppel fehlerfrei zu machen. Wir hoffen, dass die anderen einen Fehler machen.“
Runde 1 der GCL von Riad wurde von Madrid in Motion dominiert, das alle Register zog. Das Duo aus Maikel van der Vleuten auf Beauville Z N.O.P. (v. Bustique) und Eduardo Alvarez Aznar auf Bentley de Sury (v. Sunday de Riverland) lieferte die schnellste Double Clear der Nacht. Auf Rang drei sprangen, ebenfalls mit zwei schnellen Nullrunden, die St Tropez Pirates Michael Pender auf HHS Calais (v. Cavalier Royale) und Daniel Deusser auf Scuderia 1918 Tobago Z (v. Otangelo). Daniel Deusser war dabei so schnell, dass er sich auch noch das Preisgeld für Platz acht in der Einzelwertung sicherte. Die gewann Henrik von Eckermann auf Iliana (v. Cardento), der ebenso wie der Zweite, Martin Fuchs auf The Sinner (v. Sanvaro), als Einzelreiter startete.
Seine Global Tour Premiere startete in Riad auch André Thieme aus seinem EM-Pferd DSP Chakaria (v. Chap). Für das Team Valkenswaard United lieferten sie eine Nullrunde ab. Aber weil Partner Marcus Ehning am Ende mit Priam du Roset (v. Plot Blue) eine Stange fallen ließ, wurde es als Team nur Rang 11. Team-Kollegin Edwina Tops-Alexander ging als Einzelreiterin an den Start, weil sie und ihr neuer Partner Greatest Boy-H (v. Carrera), mit dem bis vor wenigen Wochen Tobias Meyer so erfolgreich unterwegs war, sich noch aneinander gewöhnen müssen. Sechs Fehlerpunkte standen am Ende auf dem Wertungsbogen.
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