Er ist erst 23 Jahre alt und der Jüngste im jüngsten Team, das um den 1,5 Millionen Siegespreis im Super Cup Finale der Global Champions League in Prag kämpfte. Edouard Schmitz musste als letzter Reiter des Abends auf Gamin van’t Naastveldhof (v. Chacco Chacco) nicht nur fehlerfrei bleiben, sondern auch aufs Tempo drücken, um den Gesamtsieg für seine Miami Celtics zu sichern. Und der junge Schweizer lieferte: 12 Fehler seines Teams gegen 12 Fehler der Konkurrenten, Teamzeit 190,98 Sekunden gegen 196,69 Sekunden.
Gemeinsam mit dem 27jährigen Bertram Allen auf Pacino Amiro (v. Pacino) und dem 26jährigen Michael G Duffy auf Clitschko (v. Christian) verwies Edouard Schmitz die Routiniers von Valkenswaard United und Shanghai Swans auf die weiteren Podiumsplätze.
Das Finale der sechs besten Mannschaften, die sich am Donnerstag im Viertelfinale und am Freitag im Semifinale qualifiziert hatten, begann mit einem richtigen Dämpfer für die Mannschaft, die in Riad Anfang November das Finale der Global Champions League gewonnen hatte: Die Berlin Eagles starteten mit Stangengeklapper. Startreiter Ludger Beerbaum sammelte in der ersten Runde mit Mila (v. Monte Bellini) ungewöhnliche 12 Punkte ein. Bei Christian Kukuk und Mumbai war es in Runde eins nur ein leichter Fehler, aber Philipp Weishaupt ließ mit Coby (v. Contagio) auch noch einmal zwei Stangen in den Sand rollen. 24 Fehlerpunkte zum Auftakt, aus dem Sieg konnte nichts mehr werden. Aber im zweiten Umlauf blieben Ludger Beerbaum und Christian Kukuk fehlerfrei, Philipp Weishaupt addierte zwar noch einen Fehler dazu – doch das war am Ende Rang vier und bedeutete 500.000 Euro fürs Team.
Die ersten drei Plätze machten andere unter sich aus. Dass die Shanghai Swans, für viele die Favoriten, am Ende statt Erste doch Dritte wurden, lag jedenfalls nicht am Startreiter Christian Ahlmann. Auf Dominator 2000 Z (v. Diamant de Semilly) lieferte er vor den Augen der mit zitternden Lebensgefährtin Judy Ann Melchior zwei blitzsaubere Nullrunden ab. Nach ihm kam auch Max Kühner auf Elektric Blue P (v. Eldorado v. Zeshoek) aus Runde eins mit weißer Weste heraus – aber dann: Im zweiten Umlauf klatschten plötzlich bei ihm dreimal die Stangen in den Sand. Martin Fuchs hatte mit Leone Jei (v. Baltic VDL) im ersten Umlauf einen Fehler, blieb im zweiten sauber. Aber insgesamt 16 Fehler waren zu viel für einen Sieg.
Bei den Valkenswaard United lief es umgekehrt: In Runde eins kam Marcus Ehning auf Priam du Roset (v. Plot Blue) mit vier Punkten ins Ziel genauso wie nach ihm André Thieme auf DSP Chakaria (v. Chap). Nur bei Legende und Schlussreiter John Whitaker mit Equine America Unick de Francport (v. Zandor) blieb alles in den Auflagen. Acht Fehlerpunkte, das war erst einmal nur Platz drei, aber es gab ja noch eine zweite Runde. Dort gab es am vorletzten Sprung, der Wellenplanke, eine so leichte Hinterhuf-Berührung von Priam du Roset, dass Marcus Ehning sich am Ende völlig ungläubig umdrehte: Wirklich ein Fehler? Doch André Thieme blieb anschließend in der zweiten Runde null und John Whitaker glänzte sogar mit Doppelnull – plötzlich war alles wieder möglich.
Denn das letzte Team, die Miami Celtics, hatte zwar aus Runde eins nur vier Punkte mitgebracht, doch dann klapperte es in Runde zwei zweimal bei Michael Duffy, und plötzlich standen bei dem jungen Team dieselben zwölf Punkte auf dem Zettel wie bei den Routiniers. Alles hing am Schlussreiter Edouard Schmitz.
Seine guten Nerven und die Qualität seines Pferdes sicherten Platz eins vor den Valkenswaard United – was in Preisgeld bedeutete: 1,5 Millionen für die Miami Celtics, 1,2 Millionen für das Team Valkenswaard United, was in seiner üblichen stoischen Art John Whitaker nur ein kurzes Schulterzucken entlockte.
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